Langstockabenteuer: Vertauschte Rollen im Straßenverkehr

Seit ich mit dem weißen Langstock unterwegs bin, bekomme ich von aufmerksamen Mitmenschen bisweilen Hilfe angeboten. Beispielsweise um vielbefahrene Straßen zu überqueren, die weder Ampel noch Zebrastreifen aufweisen. Zwar kann ich mir durch den Einsatz des Langstocks den Weg auf die andere Straßenseite auch allein bahnen. Doch nehme ich die angebotene Hilfe gern an, weil das Navigieren durch die Blechlawinen dann ohne Frage einfacher und sicherer abläuft. 

Vorteil mit dem Langstock

Ich hab mich längst an diese Angebote gewöhnt und war daher auch nicht überrascht, als sich neulich am Straßenrand eine freundliche Dame an mich wandte mit der durchaus üblichen Frage, ob ich vorhätte, auf die andere Straßenseite zu gehen. Etwas voreilig wollte ich mich bereits für das vermeintliche Hilfsangebot bedanken. Die Frau aber hatte keineswegs vor, mich rüber zu bringen, sondern wollte ganz im Gegenteil von mir hinüber gebracht werden. Schließlich, so meinte sie, hätte ich einen so hilfreichen weißen Stock dabei, auf den die Autofahrer mit sofortigem Bremsen reagieren würden. In dieser Hinsicht hätten die Blinden gegenüber den Sehenden einen echten Vorteil.

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All my Guitars

Okay, ich bin nicht so einer wie Mark Knopfler, dessen Gitarrensammlung ihm allmählich über die Ohren wuchs, sodass er 160 davon versteigern musste. Ich bin nur Peter Bachstein und hab im Laufe des Lebens mindestens 25 Gitarren gezupft oder auch mit dem Plektrum bearbeitet. Als eher etwas ärmerer Schlucker wurden die meisten davon irgendwann verkauft. Für immer treu geblieben sind mir diese vier.

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Heidnisches Ei, christliches Ei und österliche Eierei

An dieser Stelle kommt sicherlich die spannende Frage auf, wie aus dem heidnischen Ei des Lebens jenes bunte bemalte Ei wurde, das uns an Ostern zum Suchen animiert. Und was hat eigentlich der Hase damit zu tun? Der legt doch gar keine Eier…

Antike Frühlingsfeiern mit bunten Eiern

Das Ei als Symbol für Fruchtbarkeit und immer wiederkehrendes Leben hatte sich ausgehend von der Steinzeit in so gut wie allen Kulturen entwickelt. Für die alten Ägypter war es als Ur-Ei, aus dem der Vogel des Lichts hervorkam, sogar ein Schöpfungssymbol. Auch für die Chinesen war das Ei bereits vor 5.000 Jahren ein kraftvolles Symbol für das Wiedererwachen der Natur und des Lebens zur Tag- und Nachtgleiche Mitte März. An diesem Tag des Frühlingsanfangs schenkten sie sich gegenseitig Eier – und die waren damals tatsächlich schon bunt bemalt. Einen fast identischen Brauch pflegten auch die Griechen und Römer während der klassischen Antike. Sie feierten mit bemalten Eiern den Beginn des neuen Jahres. Seinerzeit jedoch nicht am 1. Januar, sondern wie die Chinesen Mitte März. 

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Das Ei als kraftvolles Symbol des Lebens

In Eiern steckt viel drin – zunächst mal neues Leben. Des weiteren enthalten Eier jede Menge Nahrhaftes. Außerdem eigen sich die Schalen der Eier für praktische Zwecke wie wir bereits erkannt haben. Und wem euch das noch nicht reicht, schlag ich vor, dass ihr die Eier auch als symbolisch verwenden könnt – fürs ewige Leben..

Wieder mal die Steinzeitmenschen

Okay, der Vorschlag stammt nicht von mir, denn auf die Idee kamen wieder mal bereits die Leute der Steinzeit. In allen möglichen Ecken und Winkeln der Welt verwandelten sie damals das Ei vom reinen Nahrungsmittel und Rohling für Trinkbecher zum kraftvollen Symbol für Fruchtbarkeit, neues Leben und Wiedergeburt. Das liegt nahe – denn aus den Eiern kommen ja bekanntlich die Küken. Und als die Menschen dazu übergingen, Fruchtbarkeitsriten quasi auszubrüten, war dafür die symbolische Verwendung von Eiern folgerichtig. 

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Straußenei-Becher wertvolle Handelsware der Antike

Was die Menschheit einmal erfunden hat, lässt sie nicht so schnell wieder in Vergessenheit geraten. Vor allem nicht, wenn sich die Erfindung als besonders praktisch erwiesen hat wie die Nutzung leerer Schalen der Straußeneier als Trinkbecher. Durch die kunsthandwerkliche Gestaltung wurden sie immer bedeutender, erlangten allmählich den Rang von Prunk- bzw. Ritualgefäßen. Antike Herrscher hatten die Straußeneibecher als Statussymbole entdeckt und obendrein kurbelten die kunstvollen Gefäße den antiken Fernhandel an. Eine atemberaubende Entwicklung, die viel mit den kunsthandwerklichen Gestaltungsmöglichkeiten zu tun hatte. Doch warum hatten die steinzeitlichen Erfinder die Becher überhaupt dekoriert? 

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Österliche Eierei und die Eierdiebe der Steinzeit 

Es geht weiter mit der österlichen Eierei. Allerdings bewegen wir uns noch lange nicht in der Ära des christlichen Osterfestes und um Hühnereier geht es auch noch nicht. Stattdessen befassen wir uns weiterhin mit den Fortpflanzungskapseln von Vogel Strauß. Diese waren über zigtausend Jahre heiß begehrt – angefangen von der Altsteinzeit bis in die klassische Antike. Dabei war ihre Beschaffung nicht ganz ungefährlich…

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