Heidnisches Ei, christliches Ei und österliche Eierei

An dieser Stelle kommt sicherlich die spannende Frage auf, wie aus dem heidnischen Ei des Lebens jenes bunte bemalte Ei wurde, das uns an Ostern zum Suchen animiert. Und was hat eigentlich der Hase damit zu tun? Der legt doch gar keine Eier…

Antike Frühlingsfeiern mit bunten Eiern

Das Ei als Symbol für Fruchtbarkeit und immer wiederkehrendes Leben hatte sich ausgehend von der Steinzeit in so gut wie allen Kulturen entwickelt. Für die alten Ägypter war es als Ur-Ei, aus dem der Vogel des Lichts hervorkam, sogar ein Schöpfungssymbol. Auch für die Chinesen war das Ei bereits vor 5.000 Jahren ein kraftvolles Symbol für das Wiedererwachen der Natur und des Lebens zur Tag- und Nachtgleiche Mitte März. An diesem Tag des Frühlingsanfangs schenkten sie sich gegenseitig Eier – und die waren damals tatsächlich schon bunt bemalt. Einen fast identischen Brauch pflegten auch die Griechen und Römer während der klassischen Antike. Sie feierten mit bemalten Eiern den Beginn des neuen Jahres. Seinerzeit jedoch nicht am 1. Januar, sondern wie die Chinesen Mitte März. 

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Auch nach dem Tod weiter leben – als Baum

Das Austricksen des Todes ist bei den großen Religionen ein fester und wesentlicher Programmpunkt. So glauben die Christen an die leibhaftige Auferstehung und die Hindus an die Wiedergeburt in irgendeiner Lebensform – z. B als Pflanze. Letzteres will das spanischen Start-up „Bios Urn“ jetzt verwirklichen. Hierbei geht es jedoch nicht um Glaube und Religion, sondern um High Tech mit Hilfe einer ganz besonderen Urne.

Selbige trägt die Bezeichnung „Bios Incube“ und lässt aus der Asche eines Verstorbenen ein Pflänzchen wachsen. Dazu beherbergt dieser biologisch abbaubare Topf in der oberen Hälfte den Samen eines Baumes und im unteren Bereich die Asche des Verstorbenen, die allmählich durch die Wurzeln des werdenden Baumes durchdrungen wird. Das Hegen und Pflegen übernehmen technische Features und überwacht wird das Gedeihen der Pflanze von Sensoren, die alle erhobenen Daten via Smartphone-App an die Hinterbliebenen übermitteln. So werden diese mit Hilfe eines Algorithmus auch darüber informiert, ob die Pflanze Wasser oder Düngemittel benötigt. Den Entwicklern zufolge hätte der Bios Incube das Zeug dazu die Art und Weise, wie Menschen den Tod empfinden zu verändern. Das Ende des Lebens werde zu einer Rückkehr ins Leben durch die Natur transformiert.

Und überhaupt…

stelle ich mir gerade vor, dass meine Lebensgefährtin diese Methode nach meinem Ableben anwendet. Dann steht eines Tages in ihrem Garten ein Apfelbaum, den sie liebevoll Peter nennt. Ob ihr die Äpfel schmecken werden?

Der olle Herr von Ribbek mit seinem Birnenbau lässt grüßen…

Okay, für Alle, die ihren Liebsten dereinst auch als Baum in Garten haben wollen, gibts hier noch mehr Infos…

Botanischer Garten Berlin expressiv