Freitag der 13 – wo bleibt das Unglück

Es ist wieder mal Freitag, der 13., was jedes Jahr vorkommt, hin und wieder sogar drei Mal. Schreckliche Sache das – weil doch die 13 eine Unglückszahl ist. Oh wei oh wei…

Ein guter Tag

Nun gehöre ich zu jenen Leuten, die nicht an irgendwelche komischen Unglückszeichen glauben. Ich glaube wahrscheinlich gar nix außer es lässt sich wissenschaftlich beweisen Außerdem hab ich mit der 13 sogar gute Erfahrungen gemacht.

Die erste gute Erfahrung war meine Geburt, die in einem Haus mit der Nummer 13 stattfand. Des weiteren gab es in diesem Haus meiner Mutter 13 Treppenstufen, die ich seinerzeit nie runter gefallen bin, obwohl ich ansonsten schon als Kind spektakuläre Abstürze präsentiert hatte. Außerdem war mein 13. Lebensjahr recht erfolgreich. Ich konnte zum ersten Mal einige kleine Geschichten veröffentlichen und auch meine ersten erfreulichen Auftritte als Gitarrist spielten sich in jenem Jahr ab. Und da ich heute einen unerwarteten Auftrag bekommen hab, der mich ein Stück weit durch den Corona Engpass schleusen wird, kann ich selbst einem Freitag mit der Nummer 13 nicht unglückliches abgewinnen. Okay, es wird im Laufe meines 71 Jahre währenden Lebens sicher auch solche Freitage gegeben haben, die nicht so gut gelaufen sind. Allerdings fällt mir dazu nichts konkretes ein.

Der 14. Gast

Nun bin ich ja ein geschichtlich interessierter Mensch und da schweift mein Blick zurück ins 19. Jahrhundert. Damals hatten die Leute aus den sogenannten besseren Kreisen fürchterlich Schiß davor, dass bei einem geselligen Treffen 13 Personen anwesend waren. Sie glaubten ernsthaft, dass aufgrund der Unglückszahl einer der Anwesenden im laufenden Jahr sterben würde. Diese Angst brachte sogar einen Beruf hervor – nämlich den professionellen 14. Gast. Der musst immer bereit stehen um durch sein Hinzukommen von einer 13er Runde das Unglück abzuwenden.

Nun gab es seinerzeit auch Leute, die solchen Aberglauben auf ihre Weise aufs Korn nahmen. Einige davon gründeten am 13. Januar des Jahres 1882 in New York den „Thirteen Club“. Zu dem Treffen waren nur 13 Personen zugelassen und kein 14. Berufsgast ward dazu geladen. Nach der reinen Lehre des Aberglaubens hätte also einer der 13 Anwesenden seinem baldigen Ende entgegensehen müssen. Doch beim Treffen im nächsten Jahr waren noch alle am Leben. Eine schlechte Nachricht nur für jeden, der sich als 14. Berufsgast die Brötchen verdienen musste. Somit könnte allein für diese Zunft der 13. als Unglückstag in die Geschichte eingehen.

Und überhaupt…

…mag es ja sein, dass Lästermäulern wie mir entgegen gehalten wird, dass wir doch in einer Unglücksphase genannt Corona Pandemie leben. Da sie aber meiner Meinung nach nicht nur am heutigen Freitag den 13. stattfindet, sondern schon mindestens seit Beginn des Jahres wütet, kann sie nicht mit der Zahl 13 in Verbindung gebracht werden. Es sei denn, irgendein spitzfindiger Verschwörungsfan findet heraus, dass das erste Auftauchen des Corona Virus an irgendeinem 13. passiert ist.