Nochmal Bianchi: Eine Abschiedsrunde mit dem schönen alten italienischen Motorrad

Es gibt einen großen Unterschied zwischen Menschen, die in der Oldtimer Szene als Sammler unterwegs sind oder solchen, die dort beruflich agieren. Letztere leben davon, dass sie Oldtimer restaurieren während sich die Sammler im Rahmen eines Hobbys mit den guten alten Stücken befassen und ihr Geld mit anderen Jobs verdienen.Dieser Gegensatz wurde jetzt auch in unserem Kreis wieder deutlich und zwar in Bezug auf die hier schon zwei mal vorgestellte Bianchi…

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Servi Car: Harley Davidsons berühmtes Nutzfahrzeug

Harley Davidson ist ja ein irrer Kult und wer genügend Kohle hat, leistet sich dann schon mal eine Electra oder Road King für das gelegentliche Born To Be Wild Feeling. Viele dieser Weekend Outlaws ahnen wahrscheinlich nicht mal, dass der Hersteller aus Milwaukee vierzig Jahre lang auch ein simples Nutzfahrzeug im Angebot hatte. Das gute Stück war unter dem Namen Servi Car unterwegs und zwar auf drei Rädern. Ein Trike im heutigen Sinne war das zwar nicht, aber auch kein Auto.

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Motorrad: Bianchi von 1950

Diese altehrwürdige italienische Bianchi hat Dani wieder startklar gemacht. Die Gute hat bereits 70 Jahre auf den Rädern oder dem Rahmen. Der Motor dieser Knatterbüchse hat 123 Kubik, wie unschwer am Nummerschild zu erkennen ist.

Fast alles ist noch original. Allerdings musste der gute Junge verdammt viel Arbeit reinstecken, um das Schmuckstück wieder in Fahrt zu bringen. Sogar für die Zulassung mussten einige formale Hürden überwunden werden, weil die Maschine in Deutschland offenbar noch nie registiert war. Sie ist die einzige ihrer Art, die auf hiesigen Straßen unterwegs ist – u. a. in Dresden.

Dani hat irre viel Spaß an der einst berühmten italienischen Maschine. Sie ist zwar nicht gerade schnell, aber sehr gut hörbar.

Auch die geheimnisvolle Besucherin hat die hübsche Bianchi in ihr Herz geschlossen.

Tolles Motorrad – und Dani muss auch nicht mehr probieren, ob die Wohungsklingel funktioniert, wenn er uns besuchen will. Die Bianchi kündigt sein Kommen schon fünf Minuten vor seinem Auftauchen an.

Trikes on the road nach Bad Harzburg

In der kommenden Woche ist Bad Harzburg zum 17. Mal Zielort der internationalen Triker Community. Dann kommen Hunderte Enthusiasten der knatternden Dreiräder mit ihren phantastischen Maschinen in den Harz gefahren um miteinander ein bisschen zu feiern und ihre fahrbaren Untersätze der staunenden Öffentlichkeit vorzuführen.

Internationales Harzer Trike-Treffen in Bad Harzburg 2016 klein

Los geht das Treffen der Dreiradfans bereits am Donnerstag, 23. Juni um 18 Uhr mit dem Fassanstich als Einstieg in einem gemütlichen Grillabend. Die „offizielle Eröffnung“ mit anschließender Party, die von Dj Karsten und Ronny bespaßt wird, steigt dann am Freitag, 24. Juni, ab 20 Uhr. Am Samstag, 25. Juni, folgt um 13 Uhr mit dem durch ganz Bad Harzburg ziehenden Konvoi der bunten und blitzenden Dreiräder der Höhepunkt des Internationalen Harzer-Trike-Treffens. Zum krönenden Abschluss steigt dann am Abend ab 20 Uhr natürlich noch eine Party im Festzelt auf dem Rennbahngelände. Sonntag gehen dann die tollen Triker Tage mit der Abreise der Faher schon wieder zu Ende.

Weitere Informationen sind beim Verkehrsverein Bad Harzburg, Telefon (0 53 22) 29 27, www.harzburginfo.de, zu erhalten.

Foto: Verkehrsverein Bad Harzburg

Oldtime Autos auf dem Berliner Ku’damm

Classic Days auf dem Berliner Ku’damm – doch mit Mozart hat das kaum was zu tun. Dafür umso mehr mit Motoren und den passenden Karosserien drumherum. Mächtige Schlitten und winzige Vehikel sollen dabei sein und zwar aus der klassischen Ära des Automobils, was allerdings zeitlich nicht exakt definiert ist. So muss der Großstadtwanderer erstaunt feststellen, dass auf diesem Oldtimer Festival keineswegs nur irgendwelche Töfftöffs unterwegs sind die wie Kutschen ohne Gaul aussehen, sondern zahlreiche Fahrzeuge, die man fast noch im heutigen Alltag antreffen kann…

So löst auch dieser schöne blaue Renault Alpine zunächst kein echtes Oldtimer Feeling aus. Vielmehr denkt der Großstadtwanderer bei diesem Schmuckstück an den Gipfel automobiler Innovation…

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Auch den orangefarbene R 4 aus dem gleichen Haus kann er zunächst keineswegs als Fossil betrachten. Wie Ente und Käfer war er eine typische Studentenkarre – preiswert, verhältnismäßig geringer Verbrauch und einfach zu reparieren. Nur bei der Pistolenschaltung hatte man zunächst das Gefühl, in unbekannten Gefilden herumzustochern. Doch am Ende einer längeren Sommertour durchs Heimatland des R 4, der für diesen Zweck ein Dachzelt besaß, hatte sich die gesamte fünfköpfige WG an die kleinen Zickereien des Fahrzeugs gewöhnt. Ist alles noch so präsent in der Erinnerung…

R 4 Baujahr 1972

Doch plötzlich wird dem Großstadtwanderer bewusst, dass diese Frankreichtour vor vierzig Jahren stattfand und er genau wie dieser R 4 von 1972 bereits ein echter Oldie ist. Passend zu den Erinnerungen an jene legendären Zeit steht am Wegesrand diese wie Wellpappe aussehende Crepè Kutsche aus dem Hause Citroen. So ein Gebäck- und Kuchenwagen – allerdings in Blau – stand im Sommer ’74 jeden Morgen auf dem Campingplatz von Dijon und der Großstadtwanderer gehörte fünf Wochen lang zu den Stützen des Umsatzes der schönen Bäckerin…

Crepe Kutsche

Apropos Käfer: Die sind während dieser Classic Days selbstverständlich auch anwesend – beispielsweise dieser hier mit dem speziellen Brezelfenster, Baujahr ’51. So einen besaß damals auch Onkel Fritz und der Großstadtwanderer kann sich noch gut an die familiäre Hierarchie bei der Sitzverteilung in diesem Auto erinnern. Vorn am Lenkrad natürlich der Onkel, daneben der Vater und auf den Rücksitzen, den entsprechenden Männern zugeordnet – die beiden Frauen. Und dieser dreijährige Junge, der allmählich u. a. zum Großstadtwanderer werden sollte, hatte sein Plätzen in diesem Notkofferraum hinter den Sitzen der Frauen und direkt unter dem Brezelfenster. Manchmal wurde es ihm ganz schön warm da hinten und später stellte er sich hin und wieder die Frage, wie er nach einem Auffahrunfall ausgesehen hätte…

Käfer mit Brezelfenster 1951

Brezelkäfer 1951

Ein Knautschzonenproblem wie beim Käfer kann man bei diesen Heckflossenkreuzern Made in USA getrost vergessen. Dem Großstadtwanderer fällt dabei eine Fahrt mit einem Cadilac ein, bei der sie zu Viert auf der Vorderbank saßen und es war mehr Platz als zu Hause auf dem Sofa.

Cadillac mit Heckflossen

Ganz in Rot

Heckflossen waren übrigens kein Alleinstellungsmerkmal der Amischlitten. Daimler konnte das Ende der Fünfziger auch – nur etwas dezenter…

Auch dieser alte Daimler kam mit Heckflossen daher

Auch diese schicke Isabella aus dem Hause Borgward deutet etwas Flosse an. Übrigens war der Name des Autos kein Produkt irgendwelcher Marktuntersuchungen. War wohl Mitte der Fünfziger noch nicht unbedingt üblich. Weil keinem was passendes einfallen wollte, soll der alte Borgward höchstselbst gesagt haben, ihm sei der Name völlig gleich, „schreibt meinetwegen Isaballa drauf“.

Auch die Isabella deutet etwas Flosse an

Noch immer tief beeindruckt von soviel Größe in Blech möchte der Großstadtwanderer diesen Kleinen vor Rührung glatt auf den Arm nehmen. Doch in seiner Winzigkeit lag sein großer Vorteil – denn während die Schiffe aus der amerikanischen Straßenkreuzer Ära vor den engen und verwinkelten Straßen alter mediterraner Städte kapitulieren mussten und zumindst der Daimler auch nicht durch passte, konnte man mit einem Fiat 500 dort problemlos entlang tuckern und auf diese Weise sogar Polizeistreifen erfolgreich abschütteln…

Fiat 500

Ein echtes Unikum ist diese Fahrzeug, das übrigens aus der Luxusschlittenschmiede BMW stammte, offiziell Isetta hieß, vom sogenannten Volksmund aber Runde Bombe genannt wurde. Zum Einsteigen musste man die Vorderfront samt Lenkrad aufklappen was den Vorteilt hatte, dass man nie mit offener Tür losfahren konnte. Onkel Herbert aus dem Harz hatte so ein Ding und der Großstadtwanderer musste seinerzeit hin und wieder aussteigen, weil die Kleine manche Steigung nur bewältigen konnte wenn die Nutzlast möglichst gering ausfiel. Also kein Auto für Sumoringer…

Isetta

Ein besonderes Schmuckstück ist auch dieser Kleine mit Namen Goggomobil aus den Fünfzigerjahren. Seine Besitzerin hat ihn übrigens nicht als Sammlerstück auf den Sockel gestellt, sondern benutzt ihn als ständiges Fahrzeug im Alltag. Die Frage des Großstadtwanderers, ob es nicht ein etwas eckigeres Vorläufermodell gegeben hätte, verneinte sie allerdings. Nun fragt sich der Großstadtwanderer, welches Bild aus seiner frühen Kindheit er da vor Augen hat…

Goggomobil

Auch die Biker sind dabei – jedoch nicht nur im Oldtimermodus. Die Fans der wieder auferstandenen ältesten amerikanischen Marke Indian scheinen hier gar ein kleines Treffen abzuhalten…

Indian auf dem Kudamm

Indian auf den ClassicDays

Classic Days mit Indian Treffen

Und dann gibt’s da noch diese Harley Davidson auf drei Rädern von 1969 – soll eine Spezialanfertigung für die Polizei gewesen sein. Hat der Großstadtwanderer offen gestanden noch nie im Original gesehen…

Dreirad Harley

Dafür kennt er dieses BMW-Gespann sehr gut. Ein solches diente Anfang der Siebziger als Möbeltransporter bei einem Wohnungsumzug von Kreuzberg nach Neukölln. Die tagelange Aktion konnte selbst durch mehrmalige polizeiliche Verwarnungen nicht unterbrochen werden und am Ende sollte noch ein riesiger Schrank auf dem Beiwagen liegend durch die Gegend geschaukelt werden. Das aber schien eine etwas zu große Herausforderung gewesen zu sein denn am Ufer des Landwehrkanals segelte das hölzerne Stück plötzlich zunächst vom Beiwagen herunter und dann die Uferböschung hinab und hinein ins feuchte Nass. Schwamm anschließend davon und ward nie wieder gesehen…

BMW Gespann

Zum Schluss will der Großstadtwanderer nicht verschweigen, dass auch einige Autos am Wegesrand stehen die so aussehen, wie er sich Oldtimer vorstellt – beispielsweise dieser Citroen von 1930…

Citroen 1930

Gern würde er jetzt mit diesem Schmuckstück nach Hause fahren. Oder sollte er lieber den Reisebus aus den Dreißigerjahren nehmen?

Reisebus Dreißigerjahre

Diesen hier ganz bestimmt nicht. Obwohl – die Kisten sollen verdammt bequem sein. Naja, später vielleicht…

Leichenwagen auf Oldtimerfestival