Thermoskanne feiert Geburtstag

120 Jahre sind schon was – und so lange gibt es schon Thermosflaschen, Thermoskannen und zahlreiche weitere Thermosbehälter. Das ursprüngliche Patent meldete am 1. Oktober 1903 ein gewisser Reinhold Burger an. Anfangs wurden die in einem Geflecht aus Metalldraht stehenden doppelwandigen Glaskolben als Modetorheit belächelt. Doch wie wir heute wissen, waren die Spötter ganz schön auf dem Holzweg…

Thermoskannen gibts seit 120 Jahren (c) Peter Bachstein

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Historisches Ereignis in Sachen digitaler Kommunikation

Beim Begriff „historisches Ereignis“ wird oft angenommen, dass ein solches sehr weit in der Vergangenheit liegen muss. Je weiter zurück, desto historischer und vor allem bedeutender. Ist es ein Ereignis, das vor tausend oder gar zweitausend Jahren stattfand, muss dessen Bedeutung daher besonders schwerwiegend sein. Fand das Ereignis jedoch erst vor zehn oder zwanzig Jahren statt, fehlt ihm ihm die notwendige Patina um als besonders bedeutend wahrgenommen zu werden. Selbst wenn wir das Ereignis miterlebt haben und auch seine Auswirkungen kennen, erinnern wir uns kaum daran. 

So verhält es sich auch mit einem Ereignis vom 9. Januar 2007. Die besonderen Fans eines bestimmten Gerätes werden das Datum natürlich auf dem Schirm haben und es heute möglicherweise sogar feiern. Die Masse der Menschen wird mit dem Datum aber kaum was anfangen können. Dabei halten die meisten von ihnen ein technisches Gerät, das damals in der immer noch gültigen Form zum ersten Mal vorgestellt wurde, täglich in den Händen. Erraten – das Smartphone ist gemeint – und der erste Wurf dieser Art stammte aus dem Hause Apple. Doch andere folgten…

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Herman Hollerith und sein Lochkartensystem mit Tabellenmaschine

Der 8. Januar hat historisch auch einige spannende Ereignisse auf Lager. An diesem Tag sind beispielsweise Stephan Hawking und Elvis Presley geboren. Außerdem stellte vor 90 Jahren Andrè Citroen seine Limousine auf Ketten vor und in den USA meldete ein gewisser Herman Hollerith ein komplexes System zur Datenverarbeitung mit Hilfe von Lockarten an. Das war im Jahre 1889 und zeigt, dass Datenverarbeitung keineswegs erst mit dem Auftauchen des Computers entstand. 

Maschinelle Datenverarbeitung

Allerdings wird für die Zeit vor dem Computer von maschineller und nach dessen Auftauchen von elektronischer Datenverarbeitung gesprochen, wenn er dafür benutzt wurde.. Okay – irgendeine Unterscheidung ist wohl erforderlich. Jedoch ist diese nicht ganz logisch, denn der Computer ist selbstverständlich auch eine Maschine und daher ist die mit ihm durchgeführte Datenverarbeitung logischerweise ebenfalls eine maschinelle wenn auch elektronisch durchgeführte. Im übrigen wurden die Computer in ihrer Jugend ebenfalls von Lockarten und Lockstreifen gesteuert. Daher ist die später auftauchende Bezeichnung mechanische bzw. elektromechanische Datenverarbeitung als Unterscheidung zur elektronischen Datenverarbeitung passender. 

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Telefonerfinder Philipp Reis hat heute Geburtstag

So ein Smartphone ist schon ein tolles Ding. Zwar kann man damit noch nicht zum Mond fliegen, aber immerhin uferlos im Internet herumgeistern, tausende Apps benutzen, Fotos und Videos aufnehmen. Zum Telefonieren lässt sich das gute Stück auch noch benutzen. Deswegen gib es tatsächlich Leute, die dazu komischerweise Telefon sagen. Wohl in Erinnerung daran, dass die ersten Modelle dieser Art noch nicht smart daher kamen, sondern tatsächlich einfach nur Telefone waren. Doch woher kommt der Begriff Telefon überhaupt – und wer hat ihn zum ersten Mal in der Geschichte benutzt?

Das Telefon des Philipp Reis

Auf der Suche nach der Antwort landen wir im hessischen Gelenhausen, wo am 7. Januar 1834 ein gewisser Philipp Reis das Licht der Welt erblickte. Nur vierzig Jahre und sieben Tage später musst er die Welt aufgrund einer Tuberkulosekrankheit wieder verlassen. In der zweiten Hälfte dieses kurzen Lebens hatte er die Tonübertragung per elektrischem Draht erfunden und obendrein die Bezeichnung Telefon für das entsprechende Gerät kreiert. Den Plan dafür hatte er bereits 1852 während seiner kaufmännischen Ausbildung in Frankfurt am Main gefasst. Sechs Jahre später begann er mit den ersten Versuchen und am 28. Oktober 1861 konnte er seine Erfindung den Mitgliedern des Polytechnischen Vereins in der Mainmetropole vorstellen. Der Titel des entsprechenden Vortrags lautete: „Über die Fortpflanzung von Tönen auf beliebige Entfernungen durch Vermittlung des galvanischen Stroms“.

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Die Sternsinger und die Magi aus dem Morgenland

An jedem Tag des Jahres besteht die Möglichkeit, sich an jede Menge Ereignisse aus der Vergangenheit zu erinnern. So wurde am 6. Januar 2021 zum Sturm auf das US-Capitol geblasen und am gleichen Datum des Jahres 1964 erblickte in Brandenburg ein gewisser Henry Maske das Licht der Welt. Und es ist natürlich der sogenannte Dreikönigstag, an dem Kinder als Sternsinger unterwegs sind um Geld für Kinder in Not zu sammeln. Die dabei besuchten Häuser markieren sie mit den geheimnisvollen Buchstaben CMB. 

Magi aus dem Morgenland 

Dieses Ritual mit Gesang, Spendensammlung und Markierung der Häuser soll an den Besuch der heiligen drei Könige am der Krippe mit dem frisch geborenen Jesus erinnern. Die Königslegende ist jedoch eine mittelalterliche. Matthäus, der einzige der vier Apostel, der das Ereignis erwähnt, schreibt hingegen von Magi. Dieses griechische Wort führt schnell zu dem bei uns gebräuchlichen Begriff Magier bzw. Zauberer. In der Antike bezog sich der Begriff jedoch auf Wissende oder Gelehrte – u. a. Astronomen. Dass es sich um solche gehandelt haben könnte, ist durchaus plausibel, zumal Matthäus von einem Stern spricht, der die Magi leitete. 

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Der Tag, an dem Francois Villon sterben sollte

Wenn wir uns an eine Personen erinnern, geschieht das oft an ihrem Geburtstag. Wenn das entsprechende Datum aber unbekannt ist, werden andere Ereignisse als Fixpunkt der Erinnerung herangezogen. Das kann der Tag der Taufe sein – oder der Todestag. Im Falle des Francois Villon ist es der 5. Januar 1463 – der Tag an dem der Dieb und Dichter in Paris gehenkt werden sollte…

Absolvent der Sorbonne

Wir kennen Francois Villons Geburtstag nicht, nur das Geburtsjahr 1431, in dem Jeanne D’Arc auf dem Scheiterhaufen sterben musste. Seine Eltern waren arme Schlucker, was im Spätmittelalter auf fast alle Franzosen zutraf. Ausgenommen König und Hochadel – die paar Figuren lebten in Saus und Braus. Saus und Braus konnten die Eltern dem kleinen Francois, der damals mit Nachamen noch nicht Villon, sondern möglicherweise Montcorbiers bzw. de Montcorbiers hieß, nicht bieten, Den Namen Villon übernahm er von dem Wissenschaftler und Priester Guillaume Villon, in dessen Obhut ihn seine Mutter aufgrund ihrer Armut gegeben hatte. Dieser schickte ihn im Alter von 12 Jahren auf die damals schon berühmte Sorbonne, wo Francois 1449 den Grad eines Magister Artium erwarb. Also alles nochmal gut gegangen?

Keineswegs, denn auch die meisten Schüler und Studenten gehörten seinerzeit zu den Hungerleidern und waren daher häufig aus purer Not aufs Klauen angewiesen. Selbst ein akademischer Grad reichte oft nicht, um ein einigermaßen gesichertes Leben führen zu können. Armut war die alltägliche Norm – egal ob mit oder ohne akademischer Weihe. So entstand eine breite Schicht Krimineller mit künstlerischer oder wissenschaftlicher Bildung, zu denen auch der sprachgewandte Francois Villon gehörte. 

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James Bond, das heutige Geburtstagskind

James Bond hat heute Geburtstag und zwar den 123sten. Das glaubt natürlich keiner, der dabei an den Haudrauf Agenten aus diversen Filmen denkt. Der sieht doch seit 60 Jahren wie Mitte 30 aus und daran wird sich auch nichts ändern, falls es weitere James-Bond Filme geben sollte. Dummerweise ist James Bond kein ungewöhnlicher, sondern eher ein Standardname. D. h., es waren und sind in den englischsprachigen Ländern diverse James Bonds real unterwegs. Drei haben wir im Angebot und einer davon ist das heutige Geburtstagskind. Quasi ungewollt hatte er großen Einfluss auf die Roman- und Leinwandfigur Ian Flemings, obwohl er mit dem 007 Genre absolut nichts zu tun hatte…

James Bond aus Philadelphia

James Bond wurde am 4. Januar 1900 in Philadelphia (US-Staat Pensilvania) geboren. Die Laufbahn eines Geheimagenten oder Leinwandhelden wählte er jedoch nicht. Stattdessen machte er sich einen Namen als Wissenschaftler vor allem auf dem Gebiet der Vogelkunde. Er betreute als Kurator die Vogelsammlung der Academy of Natural Sciences in seiner Geburtsstadt und war speziell mit der karibischen Vogelwelt vertraut. Sein diesbezügliches Wissen präsentierte er in seinem1936 zum ersten Mal erschienen Buch „Birds of the West Indies“, das heute noch als Standardwerk der Vogelkunde gilt und immer wieder neu aufgelegt wird. Übrigens kannte James Bond nicht nur alle Vögel, mit denen er sich befasste, sehr genau, er wusste auch, wie sie schmecken. Schließlich hat er sie alle mal probiert. Ob diese Kost dazu beigetragen hat, das James Bond der Ornithologe trotz eines langwierigen Krebsleidens immerhin 89 Jahre alt geworden ist, konnte bislang nicht geklärt werden.

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Computergeschichte: Lisa mit der Maus 

Lisa mit der Maus klingt wie der Titel eines vergessenen Märchens aus längst vergangenen Zeiten. Stattdessen ist es eine Geschichte aus den frühen Achtzigern des vorigen Jahrhunderts. Lisa ist auch keine Märchenfee, denn die gab es damals schon lange nicht mehr. sondern ein früher Schreibtischcomputer aus dem Hause Apple. Der kam mit Maus daher – seinerzeit eine echte Sensation.

Keine Apple Idee

Die Geschichte der Maus beginnt jedoch nicht mit Lisa, sondern zwanzig Jahre früher – u. a. an der Buch von San Francisco. Am dortigen Augmentation Research Center der Stanford Uni arbeiteten Douglas C. Engelbarth und William English an der Entwicklung von speziellen Eingabegeräten für Computer, mit denen die etwas umständliche Eingabe über Kommandozeilen überwunden werden sollten. Herausgekommen war ein etwas klobiger Kasten mit zwei Rädern, die im rechten Winkel zueinander montiert waren. Sie dienten zur Navigation entweder in horizontaler oder vertikaler Richtung. Eine interessante Entwicklung, die wirtschaftlich zunächst jedoch nicht erfolgreich war. Es fehlten schlichtweg die passenden Computer mit grafischer Oberfläche. 

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