Historisches Ereignis in Sachen digitaler Kommunikation

Beim Begriff „historisches Ereignis“ wird oft angenommen, dass ein solches sehr weit in der Vergangenheit liegen muss. Je weiter zurück, desto historischer und vor allem bedeutender. Ist es ein Ereignis, das vor tausend oder gar zweitausend Jahren stattfand, muss dessen Bedeutung daher besonders schwerwiegend sein. Fand das Ereignis jedoch erst vor zehn oder zwanzig Jahren statt, fehlt ihm ihm die notwendige Patina um als besonders bedeutend wahrgenommen zu werden. Selbst wenn wir das Ereignis miterlebt haben und auch seine Auswirkungen kennen, erinnern wir uns kaum daran. 

So verhält es sich auch mit einem Ereignis vom 9. Januar 2007. Die besonderen Fans eines bestimmten Gerätes werden das Datum natürlich auf dem Schirm haben und es heute möglicherweise sogar feiern. Die Masse der Menschen wird mit dem Datum aber kaum was anfangen können. Dabei halten die meisten von ihnen ein technisches Gerät, das damals in der immer noch gültigen Form zum ersten Mal vorgestellt wurde, täglich in den Händen. Erraten – das Smartphone ist gemeint – und der erste Wurf dieser Art stammte aus dem Hause Apple. Doch andere folgten…

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Durch den Deckel trinken oder: Der innovative Kaffeebecher der Deutschen Bahn

Die deutsche Bahn ist ein echter Hotspot in Sachen Innovation. Daher stellt sie immer häufiger diese schönen neuen IC Züge im Doppelstockformat auf die Gleise. In denen die Reisenden perfekt ans Ziel geschaukelt werden. Sie müssen auch nicht mehr aufstehen um in den Speisewagen zu gehen denn den gibt’s, der Bahn sei Dank, gar nicht mehr. Stattdessen kommt ein flinker DB-Kellner durch die Gänge gewackelt… Weiterlesen

Quartier des Bains in Genf: Kunst wo einst Maschinen ratterten

Quartier des BainsWo einst in Fabriken Präzisionsmaschinen hergestellt wurden, wird heute Kunst produziert und präsentiert. Inzwischen ist das Quartier des Bains in Genf ein künstlerischer Hotspot geworden…

 

Galerien in ehemaligen Fabriken

Als der Galerist Pierre-Henri Jaccaud 1994 in das einstige Genfer Arbeiterviertel Quartier des Bains kam gab es hier künstlerisch betrachtet so gut wie nichts. Inzwischen hat sich hier eines der innovativsten Kunstviertel Europas entwickelt. Hier finden Reisende und Besucher in Sachen Kunst und Kultur mit dem MAMCO nicht nur das größte Museum für zeitgenössische Kunst in der Schweiz, sondern auch zahlreiche Galerien wie beispielsweise Jaccauds Skopia.

Das Quartier des Bains liegt im Süden Genfs und beherbergte früher Garagen, Uhrenateliers und Fabriken für Präzisionsmechanik. In den Neunzigerjahren mieteten sich in den stillgelegten Werkstätten junge Galeristen und Künstler ein. Neben Pierre-Henri Jaccaud auch Marc Blondeau, der ehemalige Chef von Sotheby’s France. Er verlegte sogar sein Hauptquartier von Paris ins Quartier des Bains und baute in einer einstigen Fabrik eine avantgardistische Galerie, wie man sie sonst nur im New Yorker Szenequartier Chelsea findet.

Nuit des Bains

Um die Jahrtausendwende kam zeitgenössische Kunst in Mode, immer mehr Leute entdeckten das Quartier des Bains. Pierre-Henri Jaccaud organisierte mit zwei weiteren Galeristen – Pierre Huber und Edward Mitterrand – eine gemeinsame Vernissage: Die Idee für die „Nuit des Bains“ war geboren. Heute zieht die „Bädernacht“ tausende von jungen Leuten an, die durch die Galerien und Museen streifen und danach einen Cocktail in einer der coolen Bars der Rue de l’Ecole-de-Médecine trinken.

Auch das MAMCO, das Musée d’art moderne et contemporain, öffnet regelmäßig abends seine Türen: An den „Nocturnen“ erklären Guides den Kunstinteressierten die Werke. Kurz: das Quartier des Bains ist auferstanden! Und wie: 2015 erfuhr die „New York Times“ von der Renaissance des einstigen Arbeiterviertels und ehrte es in einer großen Reportage. Das Quartier des Bains, befand der Journalist, sei das „little SoHo von Genf“. Pierre-Henri Jaccaud ist zufrieden: „Das Quartier des Bains ist eine Erfolgsgeschichte!“

Foto:Unterwegs im Künstlerviertel Quartier des Bains, Schweiz Tourismus / Lauschsich

 

 

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Mal wieder unterwegs im Intercity-Schaukelzug

Es ist immer wieder ein „besonderes Fahrerlebnis“, mit einem der neuen doppelstöckigen Intercity Züge der Deutschen Bahn durch die Lande zu reisen. Auf den ersten Blick haben sie Ähnlichkeit mit Regional- oder Metronomzügen – nur anders gefärbt. Während der Fahrt aber offenbaren die innovativen Vehikel aus dem Hause Bombardier mit diesem typischen Wackel- und Schaukelmodus ihre ganz eigene Qualität.

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Innovative App für sehbehinderte und blinde Bibliotheksnutzer mit Download-Funktion

Seit Anfang des Jahres haben Nutzer der in Leipzig ansässigen Deutschen Zentralbücherei für Blinde (DZB) bereits die Möglichkeit, die dortigen Hörbücher auf PC oder onlinefähige DAYSY Abspielgeräte herunterladen. Neuerdings gibt’s dafür im App Store unter DZB auch eine kostenlose App für iOS. Eine AndroidVersion soll demnächst auch auf den Markt kommen.

Diese speziell für blinde und sehbehinderte User programmierte Bibliotheks App ist zumindest in Deutschland die erste ihrer Art. Sie beinhaltet den gesamten DZB-Hörbuchkatalog mit etwa 35 000 Titeln sowie verschiedene Recheche-, Verwaltungs- und Auslieferungsfunktionen, die über ein persönliches Auslieferungskonto ausgeführt werden können. Nutzer müssen sich aber vorher bei der DZB anmelden und erhalten dann Benutzername und Passwort.

Telefon für Anmeldung: (03 41) 7113-116/118

Telefon technische Fragen:(03 41) 7113-145/179

Alle Infos gibt’s hier auch als Podcast: http://www.dzb.de/podcast

Neues Reiseportal gewinnt Sprungbrett-Wettbewerb und will im Camping Segment punkten

Bahnhof Alexanderplatz AufbruchDas Start Up Unternehmen get a camp, ein Portal über das Campingplätze im deutschsprachigen Raum per Internet gebucht werden können, ist der diesjährige Sieger im Nachwuchswettbewerb „Sprungbrett“. Die Online-Plattform konnte sich im Finale, das am Mittwoch (22. Juni) in Berlin stattfand, knapp gegen das Online-Fundbüro der getsteroo GmbH und die BESPACED GmbH mit ihrem Sharing-Konzept für Meetingräume durchsetzen.

Wirklich neue Idee?

Nun ist das Buchen von Campingplätzen über das Internet an sich längst keine besonders neue Idee mehr. Get a camp jedoch will das Suchen, Vergleichen und Buchen übers Web vereinfachen. Außerdem soll mit einem direkten Preisvergleich und der Anzeige von ausschließlich verfügbaren Plätzen sowie der sofortigen Buchbarkeit beim Endverbraucher gepunktet werden. „Wir haben zum Ziel, das Camping für alle leichter zugänglich zu machen, damit der Markt sein volles Potenzial entfalten kann“, warb Fabian Gartmann, einer der Macher von get a camp, vor rund 300 anwesenden Branchenvertretern für das Geschäftskonzept des Portals.

Und überhaupt…

… kann sich get a camp über 35000 Euro Siegerprämie freuen – insofern hat sich der Wettlauf mit über 40 Bewerben aus der touristischen Gründerszene, von denen es sechs ins Finale schafftern, gelohnt. Sicherlich ist das dahinter stehende Konzept für Branchenvertreter durchaus interessant, weil aus deren Sicht mit klar strukturierten Innovationen immer neue Marktchancen verbunden sind. Letztlich aber entscheiden die gern erwähnten Endverbraucher über Qualität und Potential eines Konzeptes. Ihnen muss es wirklich was bringen – und das ist für get a camp und bezogen auf die Camper Community noch keineswegs sicher. Da müsste die Seite schon verdammt viel Innovation bringen, denn zumindest die erfahrenen Camper haben längst ihre bewährten Wege und Methoden zum Finden des passenden Platzes und werden nicht sofort auf einen neuen Zugang zum entsprechenden Markt abfahren. Außerdem sind die meisten Camper gern ungebunden und flexibel. Sie suchen nicht für den gesamten Urlaub einen einzigen Platzt, sondern handeln eher spontan – z. B. nach Wetterlage.

Allerdings könnte die Seite bei Neueinsteigern punkten, denn denen fehlt am Anfang der notwendige Erfahrungsschatz um auf eigene Faust einfach loszufahren. Diese könnten daher ein Webportal, über das alles Verfügbare verglichen und am Ende der Traumplatz auch gebucht werden kann, brauchen und begrüßen. Stellt sich nur die Frage, ob get a camp diese Erwartungen auch erfüllen kann.

Ein erster Versuch

Der auf dieser Schönen Ecke oft erwähnte Großstadtwanderer hat sich übrigens entschlossen, get a camp zeitnah zu testen. Die erste Probe ist jedoch wenig erfreulich denn die allgemeine Suchfunktion oben auf der Startseite ist zwar heftig und endlos lange am rechnen, liefert aber keine Ergebnisse. Der Butten „Jetzt Campingplatz finden“ erweist sich da schon sehr viel aktiver und öffnet zunächst eine Seite mit diversen Plätzen und wenn man dort in die Suchfunktion die gewünschte Region eingibt, kommt sogar ein Ergebnis. Allerdings wird hier auch schnell deutlich, dass get a camp offenbar noch nicht mit allen Plätzen in Deutschland verbandelt ist. In Brandenburg z. B. gibt’s über diese Seite scheinbar nur die Möglichkeit, den Platz „Wake und Camp“ in Ruhlsdorf zu buchen. Ein paar mehr gibt’s in Brandenburg aber schon und die sind auch keineswegs alle voll belegt, wie ein kurzer Rundruf zeigt.

Gut, die Seite ist neu, muss erst aufgebaut und weiter entwickelt werden. Doch hat der Großstadtwanderer bisher den Eindruck, dass es sich hier noch nicht um die ganz große Innovation handelt. Allerdings ist er bereit, die Seite weiterhin zu beobachten und eventuell auch mal zu nutzen. Und wer get a camp auch mal anschauen will, hat hier die Gelegnheit dazu…

Innovation für Blinde: „Linespace“ übersetzt mit 3D Druck visuelle Darstellungen in tastbare Strukturen

Mit Hilfe von Sreen Readern ist es blinden Usern schon seit Jahrzehnten möglich, umfassend mit Computern zu arbeiten. Mit dieser Technik werden aber hauptsächlich Texte vorgelesen und in fortschrittlicheren Versionen auch andeutungsweise auf Bilder oder Grafiken hingewiesen ohne dass letztere dabei wirklich erfahrbar werden. Daher wird seit langen nach technischen Lösungen gesucht mit denen blinde Nutzer „komplexe räumliche Daten genauso visualisieren und verstehen“ können „wie Sehende“, erklärte Patrick Baudisch vom Potsdamer Hasso-Plattner-Institut gegenüber „New Scientist“. Nun ist Forschern seines Teams mit „Linespace“ die Entwicklung einer taktilen Technik gelungen, die Blinden Usern nun auch umfassend die Anwendung von Tools zur Visualisierung ermöglicht, wobei „visualisieren“ hier natürlich übertragen in die taktile Welt von Blinden zu interpretieren ist.

Kombi aus Reißbrett und 3D-Druckkopf

Das Gesamtsystem Linespace kombiniert ein 140 mal 100 Zentimeter großes Reißbrett mit einem 3D-Druckkopf, der sich dank Roboterarm über diese Fläche bewegt. Mit seiner Hilfe können visuelle Inhalte in taktile Formen übersetzt werden indem er beispielsweise Diagramme als erhabene und damit tastbare Kunststofflinien auf das Reißbrett zeichnet. Die Steuerung des Druckkopfs erfolgt mittels Sprache oder Gestik und erlaubt unter anderem, Detailausschnitte zu vergrößern. Der Roboterarm verfügt zudem über einen Kratzer, um die erhabenen Kunststofflinien auf dem Druck-Display zu löschen und so Platz für neue Daten zu machen.

Mit „Homefinder“ auf Wohnungssuche

Nun sind tolle technische Innovationen nur dann sinnvoll, wenn sie für die potentiellen User als Hilfsmittel auch praktischen Nutzen bieten. Das HPI-Team hat daher für den Prototypen von Linespace einige Beispiel-Apps entwickelt, um diesen angesprochenen Nutzen zu demonstrieren. Neben Excel-Wiedergabe und zwei Spielen gehört dazu die im Alltag sicher sehr hilfreiche App „Homefinder“. Damit können Blinde geeignete Wohnungen finden indem die Lageangaben aus einer Stadtkarte gezoomt und dann per Linespace tastbar gemacht werden.

Natürlich lassen sich darüber hinaus zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten in Bildung und Beruf und Freizeit denken. Blinde Architekten wie etwa Chris Downey hätten sicherlich großes Interesse an dieser Technik oder auch blinde Wirtschaftsfachleute, denen damit grafisch dargestellte Statistiken direkt zugänglich gemacht werden könnten.

Tolle Technik – und die Kosten?

Insgesamt ist das Einsatzpotential von Linespace heute noch gar nicht abzusehen. Voraussetzung dafür, dass dieses Hilfsmittel im Alltag der Blinden auch tatsächlich ankommt und ein bisschen mehr Barrierefreiheit ermöglicht, ist die Bezahlbarkeit des Systems. In dieser Hinsicht hält Baudisch eine kommerzielle Ausführung unter 1.000 Euro für möglich. Das mag erschwinglich klingen, ist es aber für viele der potentiellen User nicht, denn die Mehrzahl der Blinden muss nach wie vor von eher kärglichen Renten und knapp bemessenem Blindengeld existieren. Ob solche Systeme in Zukunft eventuell von Krankenkassen oder Integrationsämtern bezuschusst oder bezahlt werden, steht in den viel besungenen Sternen.

Hier geht’s zum Projekt Linespace – und hier direkt zum Demonstrationsvideo des Systems…