Alte Knochen bitte nicht wegschmeißen

Liebe Leute, passt auf, wenn ihr euren Dachboden entrümpelt und dabei eventuell einen Karton mit alten Knochen findet. Bitte nicht entsorgen – es könnte sich um einen sensationellen Fund handeln. Selbige Erfahrung machte eine Frau namens Simone Grundmann in Soest…

Vergessenes Erbe

Es war im vergangenen Herbst als das Thema Energiekrise auf der Tagesordnung stand – auch bei Simone Grundmann. Weil sie diese Krise ein Stück weit ausbremsen wollte, entschloss sie sich zur Dämmung des Daches. Um hier zielstrebig agieren zu können, musste zunächst der Dachboden aufgeräumt werden. Dabei fiel ihr ein Karton mit alten Knochen in die Hände, den sie mit anderem Gerümpel der Müllabfuhr übergeben wollte. Zum Glück schreckte sie davor zurück. Vielleicht, weil sie sich plötzlich daran erinnerte, dass ihr 2015 verstorbener Vater diese Knochen absichtlich aufgehoben hatte. Gefunden hatte er sie schon vor langer Zeit beim Löcher buddeln im Boden seiner Baumschule. 

Ältester Fund in Soest

Im Krimi wäre die Finderin zur Kripo gegangen. Simone Grundmann jedoch wählte den Weg zu den Soester Stadtarchäologinnen, weil Knochenfunde auf dem Gebiet der alten NRW-Stadt immer von wissenschaftlichem Interesse sein können. Und damit lag die Frau glücklicherweise völlig richtig, wie die Expertinnen schon beim ersten Blick auf die Knochen im Karton feststellen konnten. Zunächst dachten sie an alte Elefantenknochen – doch schon bald wurde klar, dass hier etwas ganz anderes vorlag. Es war nämlich eine Sammlung von Knochen, die mindestens 15.000 Jahre alt sein mussten und damit als ältester Fund auf dem Soester Stadtgebiet eingestuft wurden. 

Ungewöhnlicher Knochenmix 

Die Knochen stammten von einem Wollhaarmammut, einem Wollhaarnashorn und einem Steppenbison. Diese Mischung ist wissenschaftlich hoch interessant und wirft die Frage auf, wie sie zustande gekommen sein könnte. Sicher können Knochen verschiedener Tiere auf einen Areal gefunden werden, aber kaum in einem einzelnen Loch. Daher gehen die Soester Expertinnen davon aus, dass die Knochen dieser verschiedenen Tiere durch die Erdbewegungen während der Eiszeit so eng zusammen geschoben wurden. Im übrigen müssen die Funde sogar noch älter sein als anfangs gedacht, denn Wollhaarmammuts waren vor 15.000 Jahren in dieser Gegend bereits ausgestorben. 

Werbung

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s