Neues Reiseportal gewinnt Sprungbrett-Wettbewerb und will im Camping Segment punkten

Bahnhof Alexanderplatz AufbruchDas Start Up Unternehmen get a camp, ein Portal über das Campingplätze im deutschsprachigen Raum per Internet gebucht werden können, ist der diesjährige Sieger im Nachwuchswettbewerb „Sprungbrett“. Die Online-Plattform konnte sich im Finale, das am Mittwoch (22. Juni) in Berlin stattfand, knapp gegen das Online-Fundbüro der getsteroo GmbH und die BESPACED GmbH mit ihrem Sharing-Konzept für Meetingräume durchsetzen.

Wirklich neue Idee?

Nun ist das Buchen von Campingplätzen über das Internet an sich längst keine besonders neue Idee mehr. Get a camp jedoch will das Suchen, Vergleichen und Buchen übers Web vereinfachen. Außerdem soll mit einem direkten Preisvergleich und der Anzeige von ausschließlich verfügbaren Plätzen sowie der sofortigen Buchbarkeit beim Endverbraucher gepunktet werden. „Wir haben zum Ziel, das Camping für alle leichter zugänglich zu machen, damit der Markt sein volles Potenzial entfalten kann“, warb Fabian Gartmann, einer der Macher von get a camp, vor rund 300 anwesenden Branchenvertretern für das Geschäftskonzept des Portals.

Und überhaupt…

… kann sich get a camp über 35000 Euro Siegerprämie freuen – insofern hat sich der Wettlauf mit über 40 Bewerben aus der touristischen Gründerszene, von denen es sechs ins Finale schafftern, gelohnt. Sicherlich ist das dahinter stehende Konzept für Branchenvertreter durchaus interessant, weil aus deren Sicht mit klar strukturierten Innovationen immer neue Marktchancen verbunden sind. Letztlich aber entscheiden die gern erwähnten Endverbraucher über Qualität und Potential eines Konzeptes. Ihnen muss es wirklich was bringen – und das ist für get a camp und bezogen auf die Camper Community noch keineswegs sicher. Da müsste die Seite schon verdammt viel Innovation bringen, denn zumindest die erfahrenen Camper haben längst ihre bewährten Wege und Methoden zum Finden des passenden Platzes und werden nicht sofort auf einen neuen Zugang zum entsprechenden Markt abfahren. Außerdem sind die meisten Camper gern ungebunden und flexibel. Sie suchen nicht für den gesamten Urlaub einen einzigen Platzt, sondern handeln eher spontan – z. B. nach Wetterlage.

Allerdings könnte die Seite bei Neueinsteigern punkten, denn denen fehlt am Anfang der notwendige Erfahrungsschatz um auf eigene Faust einfach loszufahren. Diese könnten daher ein Webportal, über das alles Verfügbare verglichen und am Ende der Traumplatz auch gebucht werden kann, brauchen und begrüßen. Stellt sich nur die Frage, ob get a camp diese Erwartungen auch erfüllen kann.

Ein erster Versuch

Der auf dieser Schönen Ecke oft erwähnte Großstadtwanderer hat sich übrigens entschlossen, get a camp zeitnah zu testen. Die erste Probe ist jedoch wenig erfreulich denn die allgemeine Suchfunktion oben auf der Startseite ist zwar heftig und endlos lange am rechnen, liefert aber keine Ergebnisse. Der Butten „Jetzt Campingplatz finden“ erweist sich da schon sehr viel aktiver und öffnet zunächst eine Seite mit diversen Plätzen und wenn man dort in die Suchfunktion die gewünschte Region eingibt, kommt sogar ein Ergebnis. Allerdings wird hier auch schnell deutlich, dass get a camp offenbar noch nicht mit allen Plätzen in Deutschland verbandelt ist. In Brandenburg z. B. gibt’s über diese Seite scheinbar nur die Möglichkeit, den Platz „Wake und Camp“ in Ruhlsdorf zu buchen. Ein paar mehr gibt’s in Brandenburg aber schon und die sind auch keineswegs alle voll belegt, wie ein kurzer Rundruf zeigt.

Gut, die Seite ist neu, muss erst aufgebaut und weiter entwickelt werden. Doch hat der Großstadtwanderer bisher den Eindruck, dass es sich hier noch nicht um die ganz große Innovation handelt. Allerdings ist er bereit, die Seite weiterhin zu beobachten und eventuell auch mal zu nutzen. Und wer get a camp auch mal anschauen will, hat hier die Gelegnheit dazu…

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