Roboter die wie Schlangen kriechen

Kriechroboter auf dem Harvard Campus c A. Ahmad Rafsanjani, seas.harvard.edu)Liebe Wanderer, wenn ihr mal wieder in irgendeiner Wildnis unterwegs seid und euch ein seltsames Tier begegnet das wie eine aufgeblasene Schlange aussieht, müsst ihr nicht gleich weglaufen denn es ist wahrscheinlich ein Roboter. Forscher der US-amerikanischen Harvard Uni haben diesen „Snakeskin Robot“ entwickelt und schon mal über den hauseigenen Campus kriechen lassen…

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Treffen mit Tim dem Roboter im Deutschen Technikmuseum

ein-roboter-namens-tim-kopieMuseen bieten die Konfrontation mit den Überbleibseln von Gestern und der Großstadtwanderer liebt die Begegnungen mit ausgebuddelten Artefakten aus Ägypten, Griechenland oder Mittelamerika. Beim Besuch des Deutschen Technikmuseums in Berlin Kreuzberg wird er jedoch nicht vom Hauch der Antike erwartet, sondern von Tim dem Roboter. Der soll als digitaler Guide die Leute durch die verschlungenen Pfade der Ausstellungen lotsten. Momentan ist er aber am Schnarchen und erinnert damit ein bisschen an einen schlafenden Furby… Weiterlesen

Roboter überall – auch im Garten und als Bausatz

Die Idee, Roboter oder ähnliche Apparaturen zu bauen, ist nicht gerade neu, sondern eher ein alter Hut. Selbst Archimedes soll bereits seine Finger im Spiel gehabt haben und Leonardo selbstverständlich auch. Zahlreiche Erfinder und Tüftler haben seither versucht, Maschinen zu basteln, die menschliche Fähigkeiten nachahmen oder gar komplexe Arbeiten übernehmen können. In der Unterhaltungsliteratur ist der Roboter ohnehin ein Lieblingsobjekt gewesen, wie die „Robotermärchen“ von Lem zeigen. Inzwischen sind die Roboter aber tatsächlich dort angekommen, wo Träumer, Tüftler und Schriftsteller ihn schon immer haben wollten – im Alltag des Menschen als dessen genügsame Helfer. Sogar als Bausätze für Do-it-yourself Fans sind sie im Angebot, wie beispielsweise der FarmBot als einarmiger Diener aller Hobbygärtner…

Dabei handelt es sich um einen Roboter, der alle möglichen Gartenarbeiten wie sähen und gießen und auch das eher unbeliebte Unkraut jäten übernimmt. Der Junge heißt Genesis, wurde von einem kleinen Team um den Unternehmer Rory Aronson entwickelt und kann ab sofort als Bausatz für 2500 Dollar bestellt werden. Seine Bestandteile kommen übrigens hauptsächlich aus dem 3D-Drucker. User, die einen solchen besitzen, können Teile des FarmBot, die kaputt gegangen sind, einfach nachdrucken.

FarmBots Einsatz etwa im Schrebergarten erfordert kein besonders aufwändiges technisches Equipment. Nur ein Beet muss bereits vorhanden sein, das vom Gartenfreund über ein simples Web-Interface konfiguriert werden kann. Dann legt der FarmBot los, erkennt und wählt verschiedene Saaten um sie anschließend am passenden Platz in der Erde zu versenken. Er verfügt über ein optisches Erkennungssystem und weiß daher immer, welche Pflanze wo steht um ihr beispielsweise die nötige Wassermenge zu verpassen. Die dafür notwendigen Infos braucht kein Mensch ihm vorzusagen denn die bezieht FarmBot autonom aus dem Projekt OpenFarm.cc, Diese Open-Source-Plattform bietet jede Menge Infos für die Kultivierung diverser Nutzpflanzen.

Kostenpflichtig ist übrigens nur der Bausatz des FarmBot. Hingegen werden sämtliche Entwicklungsschritte als umfassende Doku angeboten. Technisch versierte Gartenfreunde können also im Grunde einen FarmBot nach eigenen Bedürfnissen und Wünschen bauen oder auch Programme für ihn schreiben. Betrieben wird der Gute übrigens mit Solarenergie.

Und überhaupt…

…fragt sich der Großstadtwanderer, ob die Nachkommen des FarmBot eines Tages auch zur Park- und Friedhofspflege eingesetzt werden. Vielleicht sind sie dann sogar im Botanischen Garten unterwegs und pflücken verbotenerweise nebenbei auch mal einen bunten Blumenstrauß für die geheimnisvolle Besucherin. Kommt so ein Roboter gar als Blumenbote in ihre Wohnung gewackelt mit lieben Grüßen vom Großstadtwanderer?

Back to the roots in der Automobilindustrie?

Überall in Wirtschaft und Industrie tauchen hochqualifizierte Roboter auf und ersetzen menschliche Arbeitskräfte. Ein scheinbar unaufhaltsamer Siegeszug der Maschinen. Doch das Mercedes-Werk Sindelfingen gibt den Fließbandroboten jetzt den Laufpass und setzt wieder Menschen ein. „Roboter kommen nicht zurecht mit dem Grad der Individualisierung und den vielen Varianten, die wir heute haben“, sagte Produktionschef Markus Schäfer der Nachrichtenagentur Bloomberg.

Rückkehr des Menschen?

Diese angesprochene Individualisierung spielt bei der Zukunftsorientierung von Mercedes-Benz offenbar eine immer größere Rolle. Beispielsweise hat ein Käufer der S-Klasse  die Wahl zwischen diversen Gestaltungsdetails die sich auf alles Mögliche beziehen können. „Diese Varianz ist zu viel für die Maschinen“, sagt Schäfer. „Sie können die vielen verschiedenen Optionen nicht bewältigen.“ Daher sollen neue Teams von Facharbeitern im Sindelfinger Werk für die zukunftsweisende Flexibilität sorgen. Mit ihrer Hilfe wird dann das Abändern von ganzen Produktionslinien übers Wochenende möglich sein. Aktuell dauert so etwas ungefähr einen Monat, weil die Roboter neu programmiert und umfangreiche Umbauten der Anlagen vorgenommen werden müssen.

Mensch und Roboter als Team?

Die armen Roboter müssen jedoch keine Angst haben, jetzt ganz und gar zum viel besungenen alten Eisen zu gehören. Für alle Arbeiten, die standardisiert werden können wie z. B. Lackieren und Schweißen werden sie weiterhin gebraucht. Außerdem sollen sie den neuen Facharbeiterteams als Hilfskräfte dienen. Etappensieg für menschliche Arbeiter – doch in der Theorie wird längst die sich selbst steuernde und verändernde menschenleere Fabrik thematisiert, wo die einzelnen Produktionseinheiten über zahllose Schnittstellen miteinander kommunizieren. 

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alter daimler

Back to the roots bei Daimler?

Hotelbranche: Neue Kollegen für die Rezeption?

Zum 50. Jubiläum hatte die gerade zu Ende gegangene Internationale Tourismusbörse (ITB) Berlin zur Begrüßung der Besucher eine ganz besondere Empfangsdame engagiert. Sie hieß Chihira Kanae und wirkte in ihrem uniformblauen hochgeschlossenen Kostüm etwas streng und steif. Man fühlte sich bei ihrem Anblick ein bisschen an eine frisch gebackene, noch etwas unbeholfene Aufseherin eines britischen Mädcheninternats aus den Zeiten von Queen Victoria erinnert.

Chihira dreiChihira eins

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Doch die Gute kam nicht von den britischen, sondern von den japanischen Inseln und outete sich als Roboterlady aus dem Hause Toshiba. Sie wiegt nach eigener Aussage etwas weniger als ein gleichgroßer Mensch und soll allmählich zu einer Rezeptionsfachkraft der Hotelbranche ausgebildet werden. Keine guten Aussichten für allein reisende Männer, die gern die Damen am Empfang anbaggern, denn Chihira Kanae reagierte weder mit Worten noch mit Gesten auf die Einladung zum Essen, die ein Besucher der ITB ihr gegenüber ausgesprochen hatte.

Chihiras männlicher Kollege Mario schiebt übrigens schon Dienst in einem Marriot-Hotel im belgischen Gent. Er soll 29 Sprachen beherrschen und hervorragend Power Point Präsentationen servieren können. Allerdings ist er ein Zwerg von knapp 60 Zentimetern Größe, worüber Chihira, wenn sie entsprechend programmiert worden wäre, nur müde lächeln könnte, denn sie misst immerhin 1,66.