Wie wäre es, einen ganz alltäglichen Weg zu gehen, ohne ihn zu sehen? Wie gelingt es stattdessen, sich an Geräuschen zu orientieren? Wie komme ich sicher über die Straße? Wie klingt der Weg über den Markt? Wie finde ich die Bustür? Für blinde Menschen ist das Alltag – sehende Menschen können sich das nur schwer vorstellen. Nun steht mit „Blind zum Bus“ ein neues Online Spiel zur Verfügung, mit dessen Hilfe sehende Menschen mal probieren können, wie die Orientierung in einer Welt ohne Bilder funktioniert.
Mobilität
Autonom fahrende Elektrobusse im ÖPNV
Von der breiten Öffentlichkeit fast unbemerkt hat sogar in Deutschland das Zeitalter der autonom fahrenden Busse im ÖPNV begonnen. Ein besonders spannendes Projekt dieser Art soll ab Herbst in Karlsruhe an den Start gehen. Da fährt der Elektrobus bis vor die Haustür und zwar völlig autonom…
Der Weg als Klangmuster: App Camassia – akustische Mobilitätshilfe für blinde und sehbehinderte Nutzer
Blinde und sehbehinderte Spaziergänger und Reisende, die gern ohne sehende Begleitung mobil sein wollen, nutzen zur Orientierung immer häufiger digitale Hilfsmittel – beispielsweise Apps wie Aypoly oder Blind Square. Nun gibt es mit Camassia einen Neuzugang unter den digitalen Assistenzsystem für die genannte Personengruppe. Sie soll per Bilderkennungsalgorithmus freie Wege suchen und Hindernisse identifizieren… Weiterlesen
Verbesserte Mobilität für ältere und behinderte Menschen mit neuartigen Linienbussen?
Wie müssen Linienbusse aufgebaut sein, mit denen in Zukunft ältere oder in der Mobilität eingeschränkte Personen sicherer ihre Wegstrecken zurücklegen können? Mit dieser Frage beschäftigen sich der Bushersteller Iveco, die Hochschule Fresenius und DB Regio Bus. Erste Veränderungen wie breitere Gänge, eine neue Anordnung der Sitze und veränderte Sitzhöhen präsentierten die Partner auf der Busworld, der weltweit größten Messe für Linien- und Reisebusse, im belgischen Kortrijk. Weiterlesen
Kommen bald auch Rollstühle aus dem 3D-Drucker?
Mit 3D-Druck soll alles möglich sein – sogar die rasche Anfertigung eines personalisierten Rollstuhls. Letzteres behauptet jedenfalls das Londoner Design-Studio Layer, das zusammen mit dem 3D-Druck-Dienstleister Materialise unter der Bezeichnung „Go“ einen Rollstuhl auf den Markt bringen will, bei dem zumindest wesentliche Teile aus dem Drucker kommen.
Sitz und Fußstütze sind entscheidend
Bevor aber der 3D-Drucker den „Go“ ausspucken kann, muss der jeweilige Nutzer mittels Scan-Software erst mal vermessen werden, damit Sitz und Fußstütze optimal an die persönlichen Bedürfnisse angepasst werden können. Nach Ansicht von Layer Gründer Benjamin Hubert sind es „diese beiden Teile, die bestimmen, wie gut der Rollstuhl passt“. Gedruckt wird der personalisierte Sitz des „Go“ aus einer Kombination zweier Kunststoffe, die stoßdämpfend wirken. Außerdem soll die Form des Sitzes eine ideale Positionierung des Körperschwerpunkts ermöglichen. Die aus Titan gedruckte Fußstütze ist auf Länge und Form des Beins abgestimmt. Eine Besonderheit ist das Design der Räder, die in Verbindung mit passenden Handschuhen dem Nutzer das Anschieben erleichtern und gegen übermäßige Gelenkbelastungen vorbeugen sollen. Der Rest muss nicht gedruckt, sondern kann aus Standard-Teilen gebaut werden.
Prototyp für Londoner Designer Week
Kling alles sehr interessant und innovativ und da obendrein die Herstellung dieses Rollstuhls per Drucker nur zwei Wochen dauern soll, müsste er an sich auf dem Markt ganz gut punkten können. Doch bisher ist noch völlig unklar, ob und wann der „Go“ als alltägliches Angebot auftaucht. Aber immerhin soll ein Prototyp Ende Mai im Rahmen der Clerkenwell Design Week in London der staunenden Öffentlichkeit gezeigt werden.
Navigation mit dem Smartshoe?
Der moderne Mensch hat nicht nur sein smartes Phone in der Hand und die smarte Brille auf der Neese, sondern latscht jetzt auch noch per Smart Shoe mit vibrierender Sohle durch die Gegend. Das Schuhmodell heißt Lechal, kommuniziert per Bluetooth mit einer Smartphone-App und soll als Navigationshilfe dienen.
Heiße Sohle
Wer das Schuhmodell nicht besonders schick findet, braucht trotzdem nicht auf die Segnungen der Fußnavigation verzichten, denn es gibt die Möglichkeit, nur die Sohlen zu kaufen. Die kann der User dann in seine geliebten Turn-, Trekking- oder Tanzschuhe schieben. Vielleicht ist letzteres ja die große Chance für alle Nichttänzer, die dann per Smartschuh eine heiße Sohle aufs Parkett zaubern können.
Good Vibrations
Der tolle Treter funktioniert nach dem Vibrationsprinzip, d. h., wenn der User beim Rumlaufen mal wieder pennt, rüttelt ihn die smarte Sohle um die richtige Ecke. Dabei soll Navigation nicht die einzige Fähigkeit des Smartschuhs sein Denkbar sind auch Vibrationshinweise auf nahegelegene Sehenswürdigkeiten für Touristen. Zudem könnten User gewarnt werden vom Smartschuh, wenn ihnen ihr Smartphone gerade geklaut wird, während sie mit dessen Hilfe noch selbstvergessen und versunken im digitalen Paralleluniversum unterwegs sind.
Diese digitale Versenkung dürfte in Zukunft rund um die Uhr möglich sein, denn der User braucht sich nicht mehr um den Weg zu kümmern. weil das der Smartschuh ganz alleine macht. So ein User ist vergleichbar mit einem Cowboy aus den alten Zeiten, der die Suche nach dem richtigen Weg seinem Gaul überließ, während er selber schlafend im Sattel hing. Ist also gar nicht so neu die Idee mit dem Smartschuh, nur eine digitale Adaption uralter Gewohnheiten.
Mobilitätshilfe
Allerdings, und das sei hier bei allem Spott vermerkt, hat jedes Ding zwei Seiten – so auch der Smartschuh. Ursprünglich sollte er nämlich für Blinde und Sehbehinderte entwickelt werden, um ihnen ein bisschen mehr selbstbestimmte Mobilität zu ermöglichen. Die Entwicklungsfirma hat allerdings schnell erkannt, dass sie mit dieser Mobilitätshilfe einen viel größeren Personenkreis beglücken kann, nämlich all jene Menschen, die keine Lust mehr haben, sich selbst um die Suche nach dem richtigen Weg zu kümmern, weil sie ständig Smartphone spielen müssen.