Das australische Unternehmen Norwood Systems hat eine App entwickelt, mit der Nutzer per Smartphone Kamera WLAN-Hotspots in der Umgebung finden können. Die Software heißt „World WiFi“, arbeitet mit Augmented-Reality-Technologie und lässt die ärgerlichen Anmeldebildschirme außen vor… Weiterlesen
Hotspot
Passende Apps zum sicheren Surfen in öffentlichen WLAN-Netzwerken
Die meisten Leute sind hinsichtlich Datensicherheit allgemein sehr sorglos – besonders beim Surfen in öffentlichen WLAN-Netzwerken. Damit öffnen sie selbst Anfängern unter den Hackern bereitwillig alle Türen zu ihrer Privatsphäre und fordern Cyberkriminelle geradezu zum Diebstahl ihrer Daten auf. Nun meldet silicon.de, dass mit Hilfe von Nortons App Wi-Fi Privacy ein solcher Datendiebstahl angeblich verhindert werden kann. Kostenpunkt: Knapp 30 Euro im Jahr. Dafür gibt’s den Schutz für ein mobiles Endgerät sowie In-App-Support rund um die Uhr. Demnächst soll die App auch für PCs, Macs und als Mehrgeräte-Lizenz verfügbar sein.
Ohne Sorgen unterwegs im Internet
Nun hat Norton Recht mit der Annahme, dass die Leute sich furchtbar sorglos über öffentliche WLAN-Netzwerke im Internet tummeln. Sie lassen gern ihre Bankdaten und Passwörter durch diese Webzugänge flutschen und können sich offenbar überhaupt nicht vorstellen, dass sie dadurch dicke Probleme bekommen könnten. Das belegen beispielsweise Zahlen eines Reports des Marktforschungsunternehmens Edelman Intelligence, der allerdings von Norton selbst in Auftrag gegeben wurde.
Die Befragung erfolgte online und bezog sich nur auf Personen die öffentliches WLLAN nutzten. Sie fand in neun Ländern unter insgesamt 9135 Teilnehmern ab 18 Jahren statt. In Deutschland wurden 1005 Personen befragt. Dabei zeigte sich z. B. dass 58 Prozent der Deutschen offenbar felsenfest daran glauben, dass ihre Daten in ungesicherten WLAN-Netzwerken sicher sind, wobei die Jüngeren – die sogenannten Millenials – mit 68 Prozent Sorglosigkeit Hackern den geringsten Widerstand entgegensetzen. Hingegen sind die älteren Hasen (55 plus) mit passenderweise 55 Prozent Blauäugigkeit sogar etwas besser in puncto Sicherheit positioniert. Besonders beruhigend ist diese Quote jedoch auch nicht. Noch erschreckender ist jedoch, dass sogar 66 Prozent der Eltern felsenfest an die Sicherheit in öffentlichen WLAN-Netzwerken glauben – da wundert es nicht, dass die Kids sich in dieser Hinsicht kaum noch Gedanken um die Sicherheit ihrer Daten machen. Übrigens sind kinderlose Personen etwas weniger gutgläubig. Von ihnen gehen nur 59 Prozent von einer allgemeinen Datensicherheit aus, wenn sie über offene WLAN-Hotspots surfen.
Wie der Report auch zeigt, loggt sich insgesamt mehr als die Hälfte der deutschen Internetnutzer unter Verwendung ungesicherter WLAN-Hotspots in persönliche Mail-Accounts ein und 43 Prozent der Befragten melden sich mit persönlichen Daten in Social-Media-Accounts an – zur großen Freude von Cyberkriminellen…
Ähnliche Apps von anderen Anbietern
Nun ist Norton keineswegs der Vorprescher hinsichtlich sicherem Zugang in öffentlichen WLAN-Netzwerken. Seit Ende April gibt’s z. B. von Opera einen kostenlosen VPN-Client ohne Datenlimit als Bestandteil seines Desktop-Browsers. Nutzer können verschlüsselt und anonym online gehen sowie einen virtuellen Standort wählen. Seit Anfang Mai gibt es ihn samt Werbeblocker und Trackingschutz auch als App für iOS. Auch VPN-Apps wie sie Avast, Avira, G Data und F-Secure anbieten, versprechen ähnlichen Schutz zu unterschiedlichen Preisen und bieten sogar weitere Funktionen.
Wer es noch etwas ausführlicher möchte, kann hier klicken..
Free WiFi in Berlin – doch andere Städte waren schneller
Am 1. Juni 2016 wurden die ersten 100 Access-Points des Projektes „Free WiFi Berlin“ aktiviert. Bewohner und Besucher der Stadt an Spree und Havel können nun ohne Anmeldung in den Bereichen der jeweiligen Access-Points kostenloses und unbegrenztes WLAN nutzen. Installiert sind die Points an öffentlichen Plätzen wie etwa Brandenburger Tor oder in öffentlichen Einrichtungen, wozu beispielsweise Rathäuser, Bibliotheken oder Volkshochschulen zählen. Benjamin Akinci, Geschäftsführer der für die technische Infrastruktur verantwortlichen Firma abl Social Federation weist darauf hin, dass der Zugang „außerordentlich leistungsstark, abmahnsicher, ohne Eingabe personenbezogener Daten nutzbar“ ist und den Usern „ein absolutes Höchstmaß an Sicherheit beim Surfen“ gewährt.
Auf www.audible.de/freewifiberlin sind weitere Informationen zum Projekt „Free WiFi Berlin“ zu finden, u.a. eine eine ständig aktualisierte Übersicht aller Hotspot-Bereiche sowie technische Angaben zu den installierten Dualband-Acces-Points und Erklärungen zur Datensicherheit des WLAN-Netzes. Außerdem können dort alle bereits veröffentlichten Episoden der extra für dieses Projekt ins Leben gerufenen Interviewreihe „Typisch Berlin“ abgerufen werden. Das Projekt wurde von der Berliner Senatskanzlei ins Leben gerufen und nach Vertragsunterzeichnung Ende 2015 in Zusammenarbeit mit dem Technik-Partner abl Social Federation und dem Content-Partner Audible umgesetzt.
Und überhaupt….
…ist das einerseits erst mal eine gute Nachricht. Andererseits scheint es vorerst noch ein Flickenteppich zu sein. Andere Städte sind da bereits weiter und verfügen über ein teilweise flächendeckendes freies WLAN-Netz. Estlands Hauptstadt Talinn ist ein solches Beispiel. Dort gibt’s offenes WLAN sogar am Strand, allerdings nicht in Schulen und Bibliotheken. Übrigens hat jeder Bürger des Lands per Gesetz das Recht auf einen kostenlosen Internetzugang.
Finnland ist in dieser Hinsicht der ganz besondere Hammer. Alle Städte des Landes sind weitgehend mit offenem WLAN versorgt und mit „Helsinki-City-Open-WLAN“ gibt’s in der Hauptstadt des skandinavischen Landes offenbar kaum noch einen Punkt ohne offenen Internetzugang.
Berlin ist auch in Deutschland keineswegs der Vorreiter hinsichtlich Free WLAN. Da war beispielsweise mit Pforzheim eine weit kleinere Stadt im Südwesten schneller. Dort wurde bereits 2013 im gesamten Innenstadtbereich ein flächendeckendes offenes Netz aufgebaut und dieses wird ständig erweitert. Ist allerdings auf 500 MB monatlich beschränkt, dann geht der Verbindung ein Bisschen die Puste aus. Außerdem muss man sich beim ersten Mal registrieren und einmalig einen Euro zahlen. Auch Düsseldorf verfügt seit September des vergangenen Jahres über ein flächendeckendes offenes kostenloses WLAN-Netz, das von der Innenstadt ausgehend am Ende auch alle Außenbezirke einbeziehen soll.
Foto: Audible