Seit Ewigkeiten versuche ich einen Roman über meine unglaublichen Abenteuer zu schreiben. Doch auf der Suche nach dessen Anfang lande ich immer wieder beim Urknall. Er allein ist schließlich schuld daran, dass es mich und diesen beknackten Plan überhaupt gibt sowie meine Unfähigkeit, ihn zielstrebig in ein Buch mit Weltbestseller-Status zu verwandeln. Um mit dem ersten kosmischen Startschuss zu beginnen, bräuchte ich allerdings mehr Zeit, als seit jenem Ereignis vergangen ist. Sie wird ohnehin langsam knapp, was nicht an meinem Lebensalter liegt, sondern an dem voll gepfropften Terminkalender. Momentan muss ich zum Beispiel beim Retten der Welt helfen, einen neuen Lästersong über Weihnachten ausbrüten und die Quelle der Spree suchen, die kaum ein Berliner kennt. Außerdem will die Kleene von nebenan mal wieder massiert werden und der Gerichtsvollzieher hat sich auch für heute angekündigt. Ein guter Freund von mir, der öfter mal vorbeischaut…
Hotel
Pride Weeks in Berlin: Für Toleranz und eine weltoffene Gesellschaft
Vom 2. bis 24. Juli leuchtet Berlin wieder in Farben des Regenbogens, denn dann finden die „Pride Weeks“ statt. Lesben, Schwule, Transgender, Bi-, Inter- und Heterosexuelle werden sich dann gemeinsam und fantasievoll für eine tolerante und weltoffene Gesellschaft einsetzen. Der Auftakt der Pride Weeks findet auf dem Nollendorfplatz statt: Als Symbol gegen Homophobie und Transphobie wird hier auch in diesem Jahr wieder die Regenbogenflagge gehisst und zwar am 1. Juli.
Mit der Regenbogenflotte auf der Spree
Als Höhepunkt der Pride Weeks gilt ganz klar der Christopher Street Day (CSD) am 23. Juli. Aber das ist natürlich beileibe nicht alles was Berlin in diesem Zusammenhang zu bieten hat. Mehr als 200 Veranstaltungen in den Bereichen Kultur, Politik und Sport laden dazu ein, gemeinsam zu feiern und gemeinsam zu demonstrieren. So lichtet am 21. Juli eine ganze Regenbogenflotte die Anker, um eine CSD Tour auf Berlins zahlreichen Wasserwegen zu veranstalten. Unter dem Motto „tanzen, flirten, demonstrieren“ fahren dann zehn Boote u. a. die Spree hinab. Restkarten sind erhältlich unter: shop.csd-auf-der-spree.de.
Pink Pillow Hotels
Zur Regenbogenflotte gehört auch ein Schiff der „pink pillow Berlin Collection“, einem weltweit einzigartigen Hotelnetzwerk für Gäste aus der LGBTI Community. Die Kollektion vereint 58 Hotels, denen ganz besonders wichtig ist, dass alle Gäste so sein können, wie sind und dass sich alle sicher und willkommen fühlen. Mit diesem Projekt ist Berlin die erste Weltstadt mit einem nachhaltigen LGBTI-Konzept in der Hotelbranche. Wer spontan noch ein Zimmer für die „Pride Weeks“ in einem der pink-pillow–Hotels buchen möchte, kann hier nach dem passenden Angebot suchen.
Gemütlich machen auf rosa Kissen
Übrigen: Wie wärs mal mit Probeligen auf einem Open-Air-Hotelbett? Beim Lesbisch-Schwulen-Stadtfest (16 – 17 Juli), das unter dem Motto „Gleiche Rechte für Ungleiche“ steht, sind die Besucher herzlich eingeladen, am Stand besagter pink pillow Berlin Collection ein wenig auszuruhen und es sich auf einem Berg rosafarbener Kissen gemütlich zu machen. Es gibt dabei sogar noch etwas zu gewinnen: Wer sich beim Probeliegen fotografiert und das Bild unter dem Hashtag #PinkPillowBerlin auf Twitter teilt, hat große Chancen auf einen Hotel- oder Frühstücksgutschein und weitere Gewinne…
InterContinental Hotel Frankfurt: Fünf-Sterne-Luxus am Mainufer
Die Frankfurter Business City ist bekanntlich ein weltweit bedeutendes Ballungsgebiet internationaler Großbanken. Doch auch Hotels mit eher besserer Qualität sind hier in ungewöhnlicher Dichte vertreten. Eines davon ist das auf ein anspruchsvolles internationales Publikum orientierte InterContinental in der Willhelm-Leuschner-Straße. Nur wenige Gehminuten vom Hauptbahnhof der Main Metropole entfernt ragt es mit zwanzig Stockwerken, etwa siebenhundert Zimmern und vor allem fünf Sternen in den hessischen Himmel.
Einmalige Lage zwischen Arbeit und Kapital
Der übliche Terminus „günstige Lage“ bezogen auf das InterContinental in der Wilhelm Leuschner Straße 43 ist geografisch vollkommen zutreffend und daher mit Sicherheit auch berechtigt. Andererseits reicht er keineswegs aus, um das Besondere dieses Standortes zu beschreiben. Begriffe wie „einmalig“ oder „exponiert“ wären sicher viel passender. Jedoch fehlt selbst ihnen noch ein gewisses Quäntchen, das man vielleicht als dialektischen Kontrapunkt beschreiben könnte. Das mag im ersten Moment etwas übertrieben klingen, dürfte aber bei näherer Betrachtung nicht nur berechtigt, sondern sogar notwendig sein, denn das Hotel liegt genau zwischen dem weitläufigen Refugium des DGB und den Wolkenkratzern der Finanzwirtschaft – also exakt auf der Scheitellinie zwischen Arbeit und Kapital. Hinzu kommt noch die ebenfalls fußläufige Erreichbarkeit kultureller Highlights wie beispielsweise Liebighaus oder Städelmuseum. Um letztere zu besuchen muss der Hotelgast zwar den Main überqueren, doch dieser fließt direkt hinter dem InterContinental entlang.
Moderner Zweckbau mit etwas Old School Feeling
Von Außen betrachtet ist das InterContinental von Frankfurt am Main ein geradezu unauffälliges, nüchternes Hochhaus. Irgendein Superlativ kann dafür keineswegs heran gezogen werden. Wenn der Name des Hotels nicht vom Dach leuchten würde, könnte man an dem Kasten vielleicht sogar achtlos vorbei laufen, zumal die Finanztürme der Umgebung den Blick eher auf sich ziehen. Doch kaum hat der Gast die Lobby betreten, empfängt ihn ein stilvolles Ambiente, dessen leichter Old School Charakter den auf Zweckmäßigkeit gebürsteten äußeren Eindruck auf angenehmste Weise sofort vergessen lässt. Wer sich das ausgedacht hat, muss Gegensätze lieben und hätte dafür durchaus eine Auszeichnung verdient.
Wenn er noch leben würde, dürfte sich sogar der besonders anspruchsvolle Hotelgast Somerset Maugham in dieser betont kultivierten Atmosphäre pudelwohl fühlen. Doch der berühmte britische Schriftsteller und Weltreisende starb einige Jahre vor Eröffnung dieses Luxushotels, konnte ihm daher die Weihe seines Besuches nicht mehr angedeihen lassen. Dabei hätte er an dem internationalen Publikum seine Freude gehabt. Alle möglichen Sprachen der Welt schwirren durch diese heiligen Hallen gediegener Gastlichkeit und auch das Personal scheint durchaus über polyglotte Fähigkeiten zu verfügen.
Die Zimmer bestätigen übrigens diesen positiven Eindruck. Ihr Stil ist keinesfalls hypermodern, sondern versehen mit jenem unterschwellig altmodischen Flair, durch das ein angenehmes Gefühl von Daheim Sein hervor gerufen wird. Gerade weil hier nicht alles ganz neu ist, entfaltet sich jener Zauber von Gemütlichkeit, den der Gast fern von zu Haus nötig hat, um sich wohl zu fühlen. Stilistisch ein bisschen in die Jahre gekommen, mögen manche sagen – doch genau darin liegt der Reiz dieser Quartiere. Echte Atmosphäre braucht eben einige Zeit, um sich zu entfalten. Die moderne Welt mit ihrem obligatorischen Internetzugang hat in diesen Zimmern trotzdem auch ihren Platz.
Service
Besonders auffällig im positiven Sinn ist die Servicequlität in diesem InterContinental Hotel. Das Personal verfügt ohne Ausnahme über eine dezent unaufdringliche Form von Höflichkeit und Hilfsbereitschaft, die kaum antrainiert sein kann. So etwas lernt auch keiner auf der Hotelfachschule – hier kann er seine Umgangsformen lediglich vervollkommnen. Die Anlagen dafür müssen schon vorher Teil der Persönlichkeit gewesen sein. Über Personal mit solchen Qualitäten verfügt nicht jedes Hotel – auch nicht in der Fünf-Sterne-Kategorie. Die Leitung des InterContinental Frankfurt hat bei der Auswahl des Personals offenbar ein besonders glückliches Händchen gehabt.
Was hier im Allgemeinen über das Personal gesagt wurde, gilt im Besonderen für den Zimmerservice. Selbst mitten in der Nacht werden dem hungrigen Gast von stets freundlichen Kellnern Köstlichkeiten aus Küche und Keller auf dem Zimmer serviert. Da gibt es beispielsweise einen großartigen fruchtig-trockenen Riesling vom Hedesheimer Hof, der hervorragend zum Lachssteak passt, dass nicht nach Mikrowelle schmeckt, sondern nach frischer Zubereitung. Als Nachtmal bestens geeignet, weil es nicht zu schwer im Magen liegt und den Schlaf in diesen kuscheligen Qeensize Betten problemlos zulässt. Der schlafende Gast kann sich schon mal auf das reichhaltige Frühstück freuen.
Aufgrund der hohen Qualität von Personal und Service kann dieses Hotel übrigens ohne Einschränkung auch Menschen mit Behinderung empfohlen werden, was sich ausdrücklich auch auf blinde und sehbehinderte Reisende bezieht. Dazu kann weiteres hier gelesen werden.
Nicht bezahlbar aus der Portokasse
Einige dezente Bemerkungen zu den Preisen dürfen natürlich nicht fehlen. Hier sollte man sich ebenfalls auf ein Fünf-Sterne-Niveau einstellen, d. h., aus der Portokasse lässt sich ein Aufenthalt im InterContinental zu Frankfurt am Main keineswegs finanzieren. Da gehen pro Nacht plus Frühstück schon mal einige Hunderter übern Tisch. Wer es hat kann aber auch einen Stapel Tausender hinblättern um in den ganz besonderen Räumlichkeiten zu übernachten.
Ein kleiner Tipp am Rande: In Frankfurt übernachtet man häufig günstiger am Wochenende. Wer also nur aus touristischen Gründen hinfährt, sollte möglichst die Wochentage meiden, da sind die ganzen Busineß Leute anwesend und die Hotels sind stärker ausgelastet als am Wochenende. Daher gibts an den Wochenenden oft auch 2 für 3 Tage Angebote.
Hotel Bogota Berlin -die Geschichte einer Institution des Neuen Westens als Doku im rbb Fernsehen
Das Fernsehen des rbb bringt am 15. Dezember ab 22.45 Uhr eine Doku über das kleine aber weltberühmte Hotel „Bogota“ in Berlin Charlottenburg, das im Jahre 2013 geschlossen wurde. Bis dahin war das Haus in der Schlüterstraße 45 nicht nur irgendein Hotel, sondern ein historischer Ereignisort. Im Jahre 1911 als Mietshaus eines Bankiers erbaut wurde es während der Weimarer Republik zu einer Institution des „Neuen Westens“ von Berlin und zu einem Zentrum jüdischen Kulturlebens. Berühmte Leute gingen ein und aus und Helmut Newton ging hier sogar in die Lehre und zwar bei „Yva“, der damals berühmtesten Modefotografin Deutschlands, die dort Wohnung und Atelier hatte.
Der „Neue Westen“ stand seinerzeit für Aufbruch in die Moderne und wurde daher von konservativen und reaktionären Kreisen nicht gerade geliebt. Ab 1930 setzten sie alles daran, den „Neuen Westen“ zu okkupieren und als die Nazis dann an der Macht waren, geschah das mit allen Mitteln des terroristischen Staatsapparates. Das bekam auch das Haus in der Schlüterstraße zu spüren: Es wurde 1940 Sitz der Reichskulturkammer mit ihrem Leiter Hans Hinkel. Hier mussten alle damals bekannten Größen der deutschen Unterhaltungsindustrie vorsprechen um ihr Deutschtum zu beweisen. „Yva“ konnte das aufgrund ihrer jüdischen Herkunft im Sinne der Nazis natürlich nicht, wurde in ein Vernichtungslager verschleppt und dort ermordet.Weil die Nazis als echte Bürokraten die Akten über die Kulturschaffenden fein säuberlich gesammelt und im Keller deponiert hatten, bekam nach dem Krieg die britische Entnazifizierungsabteilung Interesse an dem Haus und zog für einige Jahre dort ein.
Den Namen „Bogota“ bekam das Haus übrigens erst in den Sechzigerjahren. Der jüdische Emigrant Heinz Rewald wählte ihn als Reminiszenz an seinem Zufluchtsort in der kolumbianischen Hauptstadt.
Der Schauspieler Ilja Richter erzählt in seinem ersten Dokumentarfilm die Geschichte des „Bogota“. Ehemalige Gäste kommen zu Wort, ebenso wie Historiker, Schriftsteller und Künstler – und die Hoteliersfamilie Rissmann. Hanna Schygulla, Dieter Hallervorden, Dani Levy, Jim Rakete u. a. beleben die Vergangenheit. Mit der Schließung des Hotels im Dezember 2013 beleuchtet Ilja Richter aber auch die umfassenden Veränderungen, wie man sie in Berlin seit Jahren beobachten kann: bestehende Strukturen werden entfernt, um neue zu schaffen; oder – wie der Fotograf Jim Rakete es formuliert – „Orte werden umgewidmet“. Und Ilja Richter sagt: „Die gezeigte Gegenwart ist bereits Geschichte. Denn während wir im Film dem Scheitern des Hoteliers zusehen, sind die Planungen für das Haus bereits vorangeschritten.“
Spitzenhotels gut eingestellt auf Gäste mit Behinderung – allerdings mit Rollstuhl Fokussierung
Aus einer vom Marktforschungsinstitut GfK durchgeführten Studie geht hervor, dass in Europa circa 140 Millionen Menschen mit konkreten Anforderungen an Barrierefreiheit leben, von denen in 2012 mindestens die Hälfte auch innerhalb Europas auf Reisen ging. Allein die Menschen mit Behinderungen im erwerbsfähigen Alter zwischen 15 und 64 Jahren unternehmen jährlich etwa 340 Millionen Tagesreisen und Reisen mit Übernachtung, mit leicht steigender Tendenz. Unter der Voraussetzung, dass die Reiseangebote flächendeckend barrierefrei gestaltet sind, könnte laut Studie in den kommenden Jahren eine zusätzliche Nachfrage von etwa 280.000 Reisen in Europa generiert werden.Wesentlich ist hierbei auch die Möglichkeit, individuell und außerhalb der Spezialangebote zu reisen.
Als Zielgruppe entdeckt – aber voll auf den Rollstuhl fokussiert
Kein Zweifel, die Behinderten sind längst als attraktive Zielgruppe der Touristikbranche entdeckt worden. Allerdings spielen die speziellen Bedürfnisse von Reisenden mit Seheinschränkung in der Diskussion um barrierefreies Reisen zunächst nicht die allergrößte Rolle. Es tritt sogar häufig die komische Situation ein, dass bei telefonischer Zimmeranfrage trotz des Hinweises auf Sehbehinderung häufig erklärt wird, dass es mit den Rollstuhl etwas schwierig werden könnte. Die Rollstuhlfokussierung bleibt oft sogar bestehen wenn man mitteilt, dass man Bergsteiger sei und lediglich jemanden bräuchte, der einem das Zimmer zeigt. Letzteres wird meistens gern zugesagt – aber zum Schluss kommt immer noch mal der Hinweis auf den Rollstuhl, der nicht in den Aufzug passt, obwohl man einen solchen keineswegs dabei hat, sondern höchstens einen Blindenstock.
Problemlos im deutschen Spitzensegment
Miranda Maier, Pressesprecherin des mit viereinhalb Sternen versehenen Estrel Berlin, bestätigt teilweise diesen Eindruck. Der Rollstuhl stünde als sichtbares Zeichen für Behinderung sehr stark im Vordergrund. Blindenstock oder -abzeichen würden in der Öffentlichkeit eher weniger deutlich wahrgenommen. Das gelte jedoch nicht so sehr für deutsche Spitzenhotels. Diese verfügten über genügend bestens geschultes Personal, das jederzeit in der Lage sei, sich auf die Belange von blinden und sehbehinderten Touristen einzustellen.
Im Estrel sei es selbstverständlich, solche Gäste, die übrigens auch den Führhund mitbringen können, bei Ankunft aufs Zimmer zu begleiten und sie dort auch, beispielsweise zum Frühstück, abzuholen. Außerdem werde blinden Menschen auf Wunsch das Zimmer in allen Einzelheiten erklärt. Miranda Maier räumte allerdings ein, dass der Punkt kontrastierende Gestaltung im Estrel bislang nicht Thema gewesen sei.
Auch das fünfsternige InterContinental in Frankfurt a. M. beschäftigt ein ganzes Heer höchst professioneller dienstbarer Geister, die im Lobby- und Restaurantbereich offenbar überall positioniert sind, um Hilfe anzubieten. Das geschieht unauffällig und höflich und bezieht sich auf alle Gäste. Daher hat man als Sehbehinderter nicht den Eindruck, eine Ausnahmeerscheinung zu sein, was sehr angenehm ist. Man ist Gast unter Gästen und bekommt die Spitzenbetreuung mit Berücksichtigung individueller Sonderwünsche, die man von einem Spitzenhotel erwartet. Auch der Assistenzhund ist willkommen.
Blindheit oder Sehbehinderung sind also kein Hindernis für den Besuch in solchen Hotels. Der Geldbeutel jedoch schon, denn die Preise passen nicht gerade zum Blindengeld. So kostet im Estrel ein Standardzimmer bei Doppelbelegung 170.00 bis 370.00 Euro pro Nacht und das geht hoch bis 1950.00 Euro für die Präsidentensuite. Das sind also Kosten, die kaum mit Hilfe des Blindengeldes finanzierbar sind.