Auf ungewöhnlichen Touren Berlin entdecken

Blick über die Spree in TreptowEs gibt unendlich viele Wege an Land und auch auf dem Wasser um während einer Berlin-Reise die tausend Gesichter der Stadt zu entdecken. Spaß machen solche Touren auf jeden Fall, besonders interessant wird es aber immer, wenn es dabei um etwas Außergewöhnliches geht. Das kann ein spezielles Thema sein oder auch eine Tour mit einem Gefährt, dass man nicht alle Tage benutzt. Hier gibt’s nun einige Vorschläge für Stadttouren mit dem Flair des Besondern…

Wie wäre es mit einer Besichtigungstour im Jogging Modus?

Solche hat Mikes Sightrunning Team für besonders aktive und sportlich orientierte Berlin-Besuchern im Angebot. Beim Joggen durch Berlin die Stadt erkunden und erleben ist schon ein ganz außergewöhnliches Erlebnis. Unterwegs gibt’s weder Fahrrad noch Omnibus oder U-Bahn und auch Taxen werden nicht heran gewunken, Ein paar passende Laufschuhe und leichte Kleidung, fertig ist die Sightrunning-Ausstattung. Besonders empfehlenswert ist die Nightrunning-Tour im Oktober zum Festival of Lights. Na dann auf die Plätze, fertig und Run

Oder mal Stand-Up-Paddling probieren?

Berlin ist eine Wasserstadt, die nicht nur zwei Flüsse zu bieten hat, sondern darüber hinaus zahlreiche Seen und Kanäle. Da liegt es natürliche nahe, die Stadt auch mal vom Wasser aus zu besichtigen – z. B. mit den beliebten Ausflugsschiffen. Die besondere Nummer aber ist Stand-Up-Paddeling (SUP). Wie der Name schon sagt, geht es darum, auf einem schwimmbaren Untersatz in stehender Position paddelnd über die Wasserwege Berlins zu gleiten und dabei die Sehenswürdigkeiten der Hauptstadt vom SUP-Board aus zu bewundern. Wer das Stand-Up-Paddeling noch nicht kann, es aber gern mal ausprobieren möchte, bekommt es auch beigebracht.

Einen Blick in Berlins Unterwelten wagen?

Berlin von oben kann ja jeder, aber Berlin von unten? Das haben die Leute vom Verein Berliner Unterwelten e.V. im Angebot. Mit ihren Touren durch Kanäle, alte Bunkeranlagen und zu Luftschutzräumen ausgebauten U-Bahn-Schächten sorgen sie für spannende Momente und ein Gänsehautgefühl – vor allem dann, wenn es an der Oberfläche sommerlich heiß ist.

Querstadtein – was ist denn das?

Berlin anders sehen – das bietet der Verein „Querstadtein“ an. Ehemalige Obdachlose und geflüchtete Menschen zeigen den Besuchern die Stadt an Spree und Havel aus ihrer ganz besonderen Sicht. Wie haben sie die Stadt wahrgenommen? Was haben sie wo erlebt? Eine Stadtführung mit Tiefgang und sehr viel Einblick in fremde Lebenswirklichkeiten.

Endlich mal Berliner Craftbeer trinken?

Berlin war einst eine Bierstadt mit zahlreichen Brauereien. Die Zeiten schienen aufgrund des Konzentrationsprozesses im Brauereigewerbe bereits für immer vorbei zu sein. Doch dann tauchte Craftbeer als neuer Trend auf und seither lassen sich in Berlin immer mehr Mikrobrauer nieder, um wieder auf handwerkliche Weise individuelle Biersorten in kleinen Mengen zu produzieren. Sehr gut für die echten Biergenießer, die nun in einigen der zahlreichen Biergärten Berlins auf völlig neue Geschmacksnuancen hoffen können. Um sich einen Überblick über die wichtigsten Craftbeerspots zu verschaffen lohnt es sich, bei dieser Tour mitzumachen und zwar keineswegs nur als Besucher dieser Stadt.

Geheimtouren? Warum nicht…

Klingt doch verdammt spannend, oder? Insbesondere wenn nicht verraten wird, wohin genau die Tour führt. Auf jeden Fall wird es lecker, überraschend und abwechslungsreich. Bei der berlinOmotion-Tour erfährt man die wichtigen Details eigentlich erst, wenn man schon da ist. Lediglich der Treffpunkt und die ungefähre Route bekommt man kurz vorher mitgeteilt.

Berliner Klassizismus

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Das Bonn-Berlin Duell: rbb erinnert an das Ringen um den Regierungssitz

Am Dienstag, den 21. Juni um 20:15 erinnert das rbb Fernsehen noch einmal an das sogenannte Bonn-Berlin Duell von 1991. Damals gings um die durchaus heftig diskutierte Frage, ob in Zukunft Bonn oder Berlin Regierungssitz sein sollte.

Spannendes Rennen

Im Einigungsvertrag war 1990 Berlin zwar nominell als Hauptstadt festgeschrieben, die Frage nach dem Sitz der Regierung und des Parlaments jedoch offen gelassen und auf später vertagt worden. Berlin oder doch weiter Bonn? Die kleine Stadt am Rhein hatte sich immerhin in vier Jahrzehnten demokratisch bewährt und genoss auch im Ausland großes Ansehen. Der Wettstreit zwischen den Pro-Berlin- und Pro-Bonn-Fraktionen beginnt direkt nach der Wiedervereinigung. Von Oktober 1990 bis Juni 1991 kämpfen die Lobbyisten, spekulieren die Medien und diskutieren die Parteien. Es geht um viel, und der Riss geht mitten durch die politischen Lager. Am Anfang liegt Bonn in der Gunst der Politiker deutlich vorn. Am 20. Juni 1991 mündet dieser Prozess in eine über zwölf Stunden lange Debatte im Parlament. Bis zu diesem Zeitpunkt ist völlig offen, wie das Ergebnis aussehen wird. Der Berliner Tagesspiegel hat für den nächsten Tag verschiedene Leitartikel parat: „Eine vergebene Chance“ wird die Überschrift heißen, wenn die Abgeordneten für Bonn entscheiden, „Eine Hauptstadt für alle Deutschen“ wird die Zeitung jubeln, wenn Berlin das Rennen macht.

Knappe Entscheidung

104 Redner begeben sich im Laufe der Sitzung ans Pult, noch einmal ebenso viele verzichten darauf und geben ihre Reden schriftlich zu Protokoll. Es ist 21:47 Uhr, als Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth das Mikrofon ergreift und die Entscheidung bekannt gibt: 320 Stimmen für Bonn, 338 für Berlin. Einige dramatische Reden haben den Umschwung gebracht. Damit ist der Antrag, der offiziell Vollendung der Einheit heißt, vom Deutschen Bundestag angenommen.

Genau 25 Jahre nach diesem Polit-Krimi erinnert die Dokumentation an diesen spannenden Tag im Parlament, seinen Vorlauf und seine Folgen. Wer also gern in Erinnerungen schwelgen möchte oder damals noch nicht gelebt hat und ein bisschen Geschichte tanken möchte, kann sich den Sendetermin am 21. Juni um 20:15 im rbb Fernsehen schon mal vormerken.