Gold, der glänzende Schweiß der Sonne

Angesichts der maßlosen Menge an Wörtern mit goldener Überhöhung, die als kleine Sammlung hier erschienen ist, stellt sich die Frage nach diesem magischen Wort selbst. Woher mag es kommen und was ist seine wahre Bedeutung? Der Kindervers „Backe backe Kuchen“ mit der Zeile „Safran macht den Kuchen gel“ kann uns auf die Spur des Wortes bringen.

Nun, das Wörtchen gel bedeutet gelb. Es ist uralt, hat sich Laufe von zehntausend Jahren kaum verändert und geht zurück auf das indoeuropäische Wort ghel. Die damaligen Menschen benutzten es jedoch nicht nur für die Farbe, sondern auch im Sinne von glänzend. Beides bezogen sie überwiegend auf die Sonne.

An Gold hatten sie vor zehntausend Jahren noch nicht gedacht denn die ersten Nuggets hielten Bewohner des indoeuropäischen Sprachraums etwa dreitausend Jahre später zum ersten Mal in den Händen. Sie glaubten die glitzernden Klunker seien Schweißtropfen der Sonne und daher nannten sie diesen geheimnisvollen Stoff ghel, also das Glänzende, wobei alles Gelbe natürlich auch ghel war. Wie lange es dauerte bis sich das Goldene vom Gelben trennte ist umstritten, doch spätestens im Althochdeutschen war es soweit. Seither haben wir das Wort golth oder gold, teilweise auch colt. Da fällt einem doch glatt der Mann mit dem Goldenen Colt aus dem gleichnamigen James Bond Film ein und natürlich auch der gute alte Gerd Fröbe als Mr.Goldfinger.

Die ersten goldenen Funde lösten mit Sicherheit keinen Goldrush aus, weil die Damen und Herren Steinzeitmenschen mit dem glänzenden Zeug gar nichts anfangen konnten. Aus dem weichen Metall ließ sich nämlich kein brauchbares Werkzeug herstellen und Zeit für Kultiviertes hatten die Leute nur am Rande. Schließlich musste die notwendige Verpflegung noch mühsam aus Wäldern, Seen und Flüssen geholt werden und die dafür notwendigen Werkzeuge brauchten eine gewisse Robustheit. Die aber garantierte überwiegend der damals heiß begehrte Flintstein.

Gut möglich, dass Letzterer in jenen fernen Zeiten viel stärker im Fokus der Begehrlichkeit stand, als dieses Gold. Das war einfach nur schön, aber völlig überflüssig. Wahrscheinlich hatte es die Sonne ausgeschwitzt und Tröpfchen für Tröpfchen in die Flüsse fallen lassen. Da lag es nun, glitzerte vor sich hin und lenkte bisweilen die Aufmerksamkeit der Fischer von ihrer eigentlichen Aufgabe ab, sodass der Hecht entwischen konnte. Schlecht für die Sippe, die musste jetzt Kohldampf schieben. Und nur, weil die Sonne geschwitzt hatte. Oder etwa geweint?

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Goldene Worte zum versilbern

Nicht alles, was da glänzt, muss Gold sein, doch sorgt Gold auch schon für Glanz, wenn das edle Metall gar nicht mit im Spiel ist. Allein das Wort ist voller Kraft und Zauber und verleiht einer Sache, einem Gegenstand, gar einem Menschen den Rang des Besonderen.

So wird ein simpler Fruchtgummi als Goldbärchen zum Verkaufshit und der goldene Herbst ist natürlich viel verheißungsvoller als der schnöde Lebensabend. Goldschätze sind sicher auch manchmal in der Erde vergraben und wer sie findet, ist ein Goldjunge. Mancher Goldjunge hat zwar kein Edelmetall, dafür aber ein goldenes Herz gefunden. Selbiges pocht in der Brust der Schönsten unter den Schönen, die der glückliche Goldjunge Goldschatz nennt. Sicher hat er auch ein goldenes Händchen bei der Gestaltung schöner Geschenke zur goldenen Hochzeit.

Gold ist also in aller Munde – nicht nur als Goldbärchen oder Goldzahn, sondern in Form zahlloser Wortkombinationen. Die Sprache hat sich der Macht des edlen Metalls bedient und kein Superlativ ist in der Lage, diesem kleinen Wort aus vier Buchstaben den Rang abzulaufen. Womit sollten die goldene Regel und die goldene Mitte getoppt werden – oder gar der goldene Schnitt? Dem goldenen Zeitalter kann eh nichts besseres mehr folgen und das goldene Alpenglühen erfüllt die Herzen und Sinne mit Wärme und Licht noch im Dunkel der Nacht.

Darauf einen kleinen Schluck des goldenen Edelstoffes. Auch wenn es nur ein Bier mit Kupferglanz ist, hat sein Funkeln im Schein der Mittagssonne den Zauber des Goldes. So konnte sich sogar ein simpler weißer Wein auch schon mal Goldenener Oktober nennen und die Goldkrone hat vielleicht sogar einer auf dem Kopf doch andere trinken eine solche aus der Schnapsbrennerei im sächsischen Wilthen bis zum Umfallen. Mag sein, dass sie dann einen goldenen Rausch haben, aber keineswegs den Goldrausch. Der begnügt sich nicht damit, ein paar fröhliche Zecher zu benebeln, sondern ergreift die halbe Menschheit, um sie im Goldfieber taumelnd durch die ganze Welt zu jagen. Einer findet dann vielleicht den großen Klumpen. Doch wenn er Pech hat, ist es wieder nur Katzengold. Das aber ist und bleibt trotz des magischen Wortes nichts weiter als Pyrit und damit der größte Reinfall aller Goldgräber. Selbige können übrigens ansich nur in deutschsprachigen Landen dem Goldrausch verfallen. Amis und Engländer hingegen müssen im Goldgedränge auf die Goldhatz gehen, was in ihrer Sprache Goldrush heißt woraus sich jedoch selbst bei freiester Interpretation der englischen Sprache kein Goldrausch machen lässt.

So gibt es also auch bei goldenen Worten schon mal einen Fehler. Die Goldene Bulle gehört aber nicht dazu denn es handelt sich dabei keineswegs um den Vater des goldenen Kalbes, sondern um ein mittelalterliches Gesetzbuch. Auf dessen Deckel prangt das Goldene Siegel, das auf lateinisch „aurea bulla“ heißt.

Während also Gold allein als Wort schon überirdischen Glanz versprüht, hat ein Geschäftsmann, der beispielsweise Goldbärchen gut verkauft, selbige nicht vergoldet, sondern nur versilbert. Doch das ist ein anderes Thema…

Schatzsuche im Wilden Westen und ein Fernsehteam von History ist immer dabei

Das ist ein Stoff, aus dem Westernfilme und Goldgräberstorys gestrickt werden können und History hat sich auch gleich darauf gestürzt. Klingt aber auch vielversprechend und mitreißend und natürlich sind uralte Legenden im Spiel. Selbige berichten von einer geheimnisvollen Goldmine in den Superstition Mountains, einer schroffen Bergkette im US-Bundesstaat Arizona, wo ganz nebenbei sogar alte Mythen der Apachen erzählt werden.

Bis heute konnte die Existenz der phantastischen Mine nicht sicher nachgewiesen werden, doch dem deutschen Einwanderer Jacob Waltz, auch „Dutchman“ genannt, soll sie im 19. Jahrundert unermesslichen Reichtum gebracht haben. Kryptische Hinweise kurz vor seinem Tod im Jahr 1891 und eine goldene Streichholzschachtel unter seinem Sterbebett entfachen einen regelrechten Ansturm auf das Gebiet. Doch die meisten Abenteurer und Glücksritter sollen weder nach noch vor den Zeiten von Waltz die Suche nach dem geheimnisvollen Gold überlebt haben….

So durchkämmte Im Jahr 1540 der spanische Conquistador Francesco de Coronado auf der Suche nach den sagenumwobenen sieben Städten aus Gold die Superstition Mountains. Doch in den Bergen begannen seine Männer nacheinander zu verschwinden. Ihre Leichen wurden schließlich geköpft aufgefunden. 300 Jahre später schürften dort die Peraltas, eine mexikanische Bergarbeiterfamilie, Gold und Silber. Auch sie wurden unter ungeklärten Umständen massakriert, ihre Minen zugescharrt. Nach dem Tod von Jacob Waltz haben bis heute hunderte Glücksritter und Schatzsucher erfolglos versucht, das Rätsel zu entschlüsseln. Doch es scheint, dass jeder, der dem Geheimnis auf die Spur kam, starb. Wie etwa der Fotograf James Cravey, der sich 1947 in der Wüste absetzen ließ und nie wieder auftauchte. Acht Monate später wurde sein Torso in einer Decke gewickelt aufgefunden, zehn Meter von seinem Kopf entfernt. Auch Jacob Waltz gab an, drei Männer getötet zu haben, um die Mine aufzuspüren und vier weitere, um sie geheim zu halten.

Nun macht sich erneut eine Gruppe auf den Weg, um den Schatz zu heben. Sie wird angeführt von einen Typen, der passenderweise Wayne heißt – allerdings nur mit Vornamen. Der soll bereits im Alter von neun Jahren von der Legende der „Lost Dutchman“-Mine gehört haben. Seither ist er getrieben von dem Gedanken, das Geheimnis zu lüften. Wie kein anderer kennt dieser Wayne Tuttle die Gegend der Superstition Mountains, und mit dem Auftauchen eines neuen vielversprechenden Hinweises wagt er schließlich mit einem Team aus Spezialisten einen neuen Anlauf. Die Männer analysieren akribisch jede Information, die Jacob Waltz über die Jahre und auf seinem Sterbebett preisgegeben hat. Außerdem müssen sie jeden Goldfund mit dem Gold aus dem Besitz des „Dutchman“ vergleichen. Mit dieser Methodik hoffen sie, endlich Amerikas berühmteste verschollene Mine zu finden. Auf ihren beschwerlichen Expeditionen – sie trotzen sengender Hitze, Schlangen, Pumas und Skorpionen – stoßen sie immer wieder auf mögliche Hinweise: Alte Bergwerkslampen, Patronenhülsen, Markierungen an Steinen und verschüttete Stollen zeugen von reger Schatzsucheraktivität in der abgeschiedenen Gegend.

HISTORY begleitet das Team aus Spezialisten in der Serie „Die Legende der Superstition Mountains“ bei ihrem Abenteuer. Die deutsche TV-Premiere ist ab dem 6. September jeden Sonntag um 22 Uhr zu sehen. Weitere Infos gibt’s hier…