Die Idee, Roboter oder ähnliche Apparaturen zu bauen, ist nicht gerade neu, sondern eher ein alter Hut. Selbst Archimedes soll bereits seine Finger im Spiel gehabt haben und Leonardo selbstverständlich auch. Zahlreiche Erfinder und Tüftler haben seither versucht, Maschinen zu basteln, die menschliche Fähigkeiten nachahmen oder gar komplexe Arbeiten übernehmen können. In der Unterhaltungsliteratur ist der Roboter ohnehin ein Lieblingsobjekt gewesen, wie die „Robotermärchen“ von Lem zeigen. Inzwischen sind die Roboter aber tatsächlich dort angekommen, wo Träumer, Tüftler und Schriftsteller ihn schon immer haben wollten – im Alltag des Menschen als dessen genügsame Helfer. Sogar als Bausätze für Do-it-yourself Fans sind sie im Angebot, wie beispielsweise der FarmBot als einarmiger Diener aller Hobbygärtner…
Dabei handelt es sich um einen Roboter, der alle möglichen Gartenarbeiten wie sähen und gießen und auch das eher unbeliebte Unkraut jäten übernimmt. Der Junge heißt Genesis, wurde von einem kleinen Team um den Unternehmer Rory Aronson entwickelt und kann ab sofort als Bausatz für 2500 Dollar bestellt werden. Seine Bestandteile kommen übrigens hauptsächlich aus dem 3D-Drucker. User, die einen solchen besitzen, können Teile des FarmBot, die kaputt gegangen sind, einfach nachdrucken.
FarmBots Einsatz etwa im Schrebergarten erfordert kein besonders aufwändiges technisches Equipment. Nur ein Beet muss bereits vorhanden sein, das vom Gartenfreund über ein simples Web-Interface konfiguriert werden kann. Dann legt der FarmBot los, erkennt und wählt verschiedene Saaten um sie anschließend am passenden Platz in der Erde zu versenken. Er verfügt über ein optisches Erkennungssystem und weiß daher immer, welche Pflanze wo steht um ihr beispielsweise die nötige Wassermenge zu verpassen. Die dafür notwendigen Infos braucht kein Mensch ihm vorzusagen denn die bezieht FarmBot autonom aus dem Projekt OpenFarm.cc, Diese Open-Source-Plattform bietet jede Menge Infos für die Kultivierung diverser Nutzpflanzen.
Kostenpflichtig ist übrigens nur der Bausatz des FarmBot. Hingegen werden sämtliche Entwicklungsschritte als umfassende Doku angeboten. Technisch versierte Gartenfreunde können also im Grunde einen FarmBot nach eigenen Bedürfnissen und Wünschen bauen oder auch Programme für ihn schreiben. Betrieben wird der Gute übrigens mit Solarenergie.
Und überhaupt…
…fragt sich der Großstadtwanderer, ob die Nachkommen des FarmBot eines Tages auch zur Park- und Friedhofspflege eingesetzt werden. Vielleicht sind sie dann sogar im Botanischen Garten unterwegs und pflücken verbotenerweise nebenbei auch mal einen bunten Blumenstrauß für die geheimnisvolle Besucherin. Kommt so ein Roboter gar als Blumenbote in ihre Wohnung gewackelt mit lieben Grüßen vom Großstadtwanderer?