Der Großstadtwanderer und die geheimnisvolle Besucherin sind bekanntlich viel unterwegs obwohl sie mit ihren Augen nicht besonders viel sehen. Das ist für voll sehende Menschen fast unbegreiflich und sie stellen sich die Frage, wie man sich mit geringer Sehkraft beispielsweise auf einen Bahnhof zurecht finden kann. Diese Frage kann nun beantwortet werden und zwar mit Hilfe eines Online-Spiels, das den Titel „Zug in Sicht“ trägt.
Sehbehinderung vor Augen führen
Sehbehinderung hat viele Formen. Da gibt es bei Retinitis Pigmentosa z. B. den Tunnelblick. Die Betroffenen sehen nur geradeaus – haben also keinen Blickwinkel. Wie aber finden solche Leute den Weg durch den Bahnhof, zum richtigen Bahnsteig und wie erwischen sie den passenden Zug? Oder wie bedienen Leute, die nur noch verschwommen sehen, einen Fahrkartenautomaten? Solche Situationen simuliert das neue Online-Spiel „Zug in Sicht“, sodass voll sehende Menschen einen Eindruck davon bekommen, wie Menschen mit Sehbehinderung die Welt der Bahnhöfe wahrnehmen.
Am Spielbeginn stehen drei unterschiedliche Seheinschränkungen zur Auswahl. Anschließend bewegen sich die Spielenden mit dem Blick der gewählten Beeinträchtigung durch eine virtuelle Bahnstation. Ziel ist es, „unfallfrei“ den Zug zu erreichen. Wer möchte, kann das Spiel danach mit einer anderen Seheinschränkung spielen und sich so die Unterschiede buchstäblich vor Augen führen.
Dieses neue Spiel „Zug in Sicht“ steht vom 8. Oktober an auf www.woche-des-sehens.de/spiel zur Verfügung und kann direkt im Browser gespielt werden.
Hallo Peter, wenn es das auch für „Hörbehinderung“ gäbe. müssten alle meine Doppelkopfmitspielerinnen das so lange spielen, bis sie begriffen haben, dass ich nicht blöd bin, sondern nur schwerhörig.
Wenn ich es nicht vergesse, dann schaue ich mir das morgen an.
Liebe Grüße zu dir
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da haben wirs, liebe clara – ich hab tatsächlch deinen kommentar erst jetzt entdeckt – rein augentechnisch sozusagen. diese alte mühle von rechner mit der nicht mehr aktuellen vorlesesoftware hat mich einfach nicht informiert. sorry…
du sprichst da übrigens einen wichtigen punkt an – behindert gleich blöd. in einer virtuellen gesprächsrunde sagte tatsächlich eine teilnehmerin, „es sind diesmal zwei blinde dabei – also bemüht euch um einfache sprache“. fanden wir hochinteressant. so etwas kann man aber auch im familiären umfeld erleben. eine unserer schwiegertöchter kam im vergangenen jahr tatsächlich auf die idee, uns die nutzung eines seniorenhandys schmackhaft machen zu wollen – wohlwissend, dass wir seit zehn jahren smartphones nicht nur nutzen, sondern auch testen um anschließenbd darüber zu schreiben. da fällt dir wirklich nix mehr ein…
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Hallo Peter, deine Worte kann ich (leider) fast noch toppen. Mein Sohn spricht ein derart schlechtes Hochdeutsch – nur Berliner Dialekt und den auch noch genuschelt – und er achtet natürlich nicht darauf, dass er von vorn zu miri spricht und nicht durch den Raum latscht beim Sprechen. Und der sagt doch tatsächlich zu mir: „Da musst du eben Gebärdensprache lernen“ – ich kenne aber keine gehörlosen Leute, die diese Zeichensprache beherrschen – und ohne solche Leute wären meine Künste überflüssig. Mein ganzer Bekanntenkreis hört wie ein Luchs und spricht ohne Gebärden, die mich nur verwirren würden.
Und tschüss sagt Clara
PS: Ist doch nicht schlimm, wenn du ihn später gelesen oder gehört hast.
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