Dani ist einer der Jungs aus unserer Patchwork family – von Beruf Malermeister. Er bemalt aber weder Häuser noch Wohnungen. Stattdessen verhilft er Oldtimern, an denen der Zahn der Zeit gewaltige Nagespuren hinterlassen hat, zu neuem Glanz. Häufig baut er sie vorher auch selber zusammen – oft aus zahlreichen Einzelteilen, die er in den verschiedensten Ecken der ganzen Welt gefunden hat. Sein neuestes Projekt ist dieses Schweizer Militärfahrrad aus den 1950er Jahren…
Die Eidgenossen hatten seit 1905 in ihrer Gebirgsarmee auch eine spezielle Fahrradtruppe am Start. Ihre Drahtesel waren aber nicht gerade Mountainbikes, sondern eingängige Drahtesel einfacher Bauart. Da musste der radelnde Gebirgssoldat ganz schön trampeln – bis jemand auf die kluge Idee kam, die Hinterachse des Fahrrades mit einem kleinen Motor anzutreiben. Der stammte übrigens aus einem damaligen Motorradwerk in Magdeburg.
Nun, es dauerte etwas, bis Dani alle Originalteile beisammen hatte. Anschließend mussten sie sorgfältig aufbereitet werden, bis ihr Zustand sowohl technisch wie optisch wieder absolut Top war. Einzig der Benzintank, der unter der Stange angebracht ist, war nicht mehr als Original zu finden. Doch Dani, der Malermeister, kann auch gut mit Metall umgehen – also hat er den Tank selber angefertigt.
Der Motor hat übrigens einen Hubraum von 49,9 Kubikzentimeter und eine Leistung von einem PS. Damit ausgerüstet schafft das Fahrrad manchmal satte 30 km/h – oder sogar mehr? Das Starten vollzieht sich im Trampel Modus wie bei jedem anderen Fahrrad auch und auf diese Weise soll auch der Motor anspringen. Klappt nicht immer auf der Stelle, sondern erst nach einigen Trampelrunden. Bisschen Beintraining kann schließlich nicht schaden. Wenn die stolze Maschine dann aber loslegt, präsentiert das Teil einen ganz besonderen Sound, mit dem es ohne Abstriche in der Kategorie „Hühnerschreck“ unterwegs ist. Ob seinerzeit auch die Kühe auf der Alm abgehauen sind, wenn die Schweizer Fahrradtruppe angeknattert kam?