Küstenurlauber im Fokus der Statistiker

Blick übers Wasser an der Flensburger Förde c peter bachsteinImmer wieder erstaunlich, was Statistiker so alles herausfinden. Diesmal ist ihnen aufgefallen, dass Rentner besonders gern an der Ostsee Urlaub machen, Leute mit etwas mehr Kohle in der Tasche aber Ferien an der Nordsee bevorzugen. Beide Sorten von Küstenbesuchern haben relativ wenig Bock auf Online-Shopping, lieben dafür aber Kunst, Kultur, Literatur und Fotografie, wobei die Ostseeurlauber angeblich mehr fotografieren als die Nordsee-Fans. Im Übrigen zieht es Frauen stärker an die Ost-, Männer mehr an die Nordsee.

Letzteres provoziert die Frage,

ob die Datenspezialisten von emetriq bei der Auswertung der Infos aus dem Internet hier nur Single-Urlauber im Blick hatten oder ob sie bei Paaren eine Tendenz zur temporären Trennung während des Küstenurlaubs feststellen konnten. Solange sich der getrennte Urlaub an den Küsten Schleswig Holsteins abspielt, ist es übrigens durchaus möglich, sich zwischendurch mal zu besuchen. Das könnte sogar ein bisher unbeachteter, aber vielversprechender Trend der Feriengestaltung von Paaren mit Differenzen hinsichtlich der bevorzugten Küste sein und die Statistiker sollten das schleunigst untersuchen. Die Touristikbranche wäre ihnen mit Sicherheit dankbar, denn für diese bisher unentdeckte Zielgruppe der uneinigen Paare ließen sich passende Pauschalangebote stricken mit getrennten Quartieren und gegenseitigen Besuchsevents. Könnte man „Single-Urlaub plus“ oder auch „Pendelurlaub“ nennen.

Das Single-Urlaub plus Konzept

müsste auch keineswegs auf Schleswig-Holstein beschränkt bleiben. In manchen Gegenden wie etwa Dalmatien ließe sich beispielsweise auch ein Paket aus Gebirge und Küste schnüren, wobei hier die Statistiker zunächst die spezielle Zuordnung der Geschlechter herausfinden müssten. Dürfte für Datenspezialisten kein Problem sein herauszufinden, ob Frauen lieber auf dem Gipfel hocken und Männer lieber am Strand herumlungern. Das allwissende Internet wird ihnen die nötigen Infos schon liefern.

Falls Touristiker

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9 Gedanken zu “Küstenurlauber im Fokus der Statistiker

  1. Ach Statistiken – irgendwie sind sie auch witzig. Allerdings verstehe ich gut, wenn man an der Nordsee nicht so shoppen mag, es gibt dort ja auch nicht so viel Möglichkeiten.
    Liebe Grüße

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    • ist auch immer wieder interessant, welches datenmaterial die auswerten. in diesem fall wurde nur das internet durchgewühlt. ein blick auf die tatsächlichen besucher vor ort hätte möglicherweise ein etwas anderes bild ergeben. hab leider in dieser richtung nichts direkt passendes gefunden, sonst hätte ich es gern mal gegenübergestellt…
      liebe grüße von peter

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    • kann ganz interessant sein. wir hatten das exakt dort oben im norden mal erlebt -allerdings beruflich bedingt. ich hatte in husum zu tun und vera weilte in flensburg. und wer weiß, vielleicht wäre das ja auch als urlaubsvariante recht spaßig. wir haben es im urlaub jedoch noch nicht ausprobiert…
      beste grüße
      p.

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  2. Ich halte gar nichts von Statistiken und mich zieht’s weder an die eine noch an die andere Küste 😉 obwohl es da sicher schön ist. Die ligurische Küste gefällt mir sehr gut und auch die atlantische Küste wie z.B. in der Bretagne ziehe ich auf jeden Fall vor. Dabei bin ich Rentnerin und liebe Literatur und Fotografie und habe eine Theatercard. Ich falle dann wohl aus dem Raster der Statistiker. Herzliche Grüße, Sigrid

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    • also ich gehöre auch zu den leuten, die nicht so ganz in die verschiedenen raster der statistiker passen. so bin ich zwar u. a. auch mal an der nordsee, gehöre jedoch nicht zur gruppe, die etwas mehr kohle in der tasche hat. wobei ich mich frage, warum die laut statistik eher an die nordsee fahren. an der ostsee findet man doch auch genügend bäder, die ebenfalls sündhaft teuer sind. die küsten des südens, die du da erwähnst, gefallen mir übrigens auch sehr gut und es muss auch nicht unbedingt eine küste sein. ich fahre einfach fast überall gerne mal hin…
      beste grüße
      peter

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  3. Was wären wir ohne Statistiken und welche Bedeutung haben sie für unser Leben? Sie werden gebogen, bis sie passen, unpassende Daten werden zur Bereinigung entfernt und was dann herauskommt ist oft nur das, was der Auftraggeber erwartet. Es heißt nicht umsonst: „Traue keiner Statistik, die Du nicht selbst gefälscht hast.“

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    • stimmt gerhard, genau so sieht es aus. manchmal ist das sogar gefährlich. wir kennen das aus dem bereich augenheilkunde bezogen auf netzhauterkrankungen. was da von seiten der propagandisten für nahrungsergänzuungsmittel statistisch immer wieder nachgewiesen wurde, hat teilweise dazu geführt, das patienten nicht mehr zum augenarzt gingen, sondern zum wunderheiler. besonders krass war das bezogen auf vitamin a präparate. da kann man natürlich statistisch nachweisen, dass sie positiv für die augen sind – aber eben nicht bei jeder erkrankung. so gibt es netzhauterkrankungen, bei denen vitamin a sogar toxisch wirkt. nur ein beispiel…

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