Der Großstadtwanderer gehört ja rein augentechnisch nicht gerade zu den Überfliegern. Er ist also daran gewöhnt, dass er zwar irgend etwas sieht, aber nicht immer genau weiß, um was es sich handelt. Also ist manchmal Raten die Methode der Wahl wenn es gilt, ein optisches Objekt zu identifizieren. Dabei kann er natürlich gewaltig daneben tippen. Er hat beispielsweise schon mal einen Baum gebeten einen Schritt zur Seite zu gehen und war dann etwas irritiert, dass der vermeintliche Mensch stur mitten im Weg stehen blieb. Kann aber auch Leuten mit besserem Sehvermögen ähnlich zu ergehen…
Wie neulich im Zug auf der Fahrt nach Berlin. Da kam die inzwischen zur Kundenbetreuerin oder Zugbegleiterin mutierte Schaffnerin vorbei und verlangte das Zeigen des Tickets. Der Großstadtwanderer kam der Aufforderung auch gerne nach und hielt der Schaffnerin etwas unter die Nase, was er für seinen Behindertenausweis plus Wertmarke hielt. Die Schaffnerin war zufrieden, sagte, sie hätte alles gesehen, bedankte sich sogar noch und wandte sich den nächsten Fahrgästen zu. Erst in diesem Moment bemerkte der Großstadtwanderer, dass er der guten Frau versehentlich die Brotkarte vom Bäcker gezeigt hatte.
Na gut, der Unterschied ist ja auch nicht so groß – oder? Die Verwechselung lag übrigens nicht an der Sehbehinderung des Großstadtwanderers, sondern an dem Kartenchaos in seinem Portemonnaie…
Der Post gefällt mir – nicht, weil du sehbehindert bist, sondern weil die Frau Schaffner deinen Bäckerausweis so einfach hingenommen hat ohne zu motzen.
Ich hatte vor langen Jahren (1991) auch mal eine Glastür gebeten, mir aus dem Weg zu gehen, was sie aber nicht machte. Eine kaputte Brille, eine sehr angeditschte Nase und ein sich förmlich schief lachen wollender Chef waren das Ergebnis.
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solche sachen mit glaswänden passieren also nicht nur sehbehinderten? interessant. mir ist das mal passiert beim unsteigen in cosswig. um den zug zu erwischen rannten alle los – ich auch. ich aber wurde urplötzlich gebremst mit dem gleichen resultat wie du es beschreibst. das war so ein wartehäuschen gewesen. am selben abend erwischte ich in berlin in der sonnenallee noch das absperrgitter einer baustelle.war wie ein senkrecht stehendes trampolin. is schon irre was los in meinem leben…
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Die Anja aus Dormagen mit ihrem weißen Schäferhund Thor (wenn du noch nicht dort liest, dann MUSST du das ab sofort tun) beschreibt ja auch immer wieder mal, wie sie Laternenpfähle geküsst hat. Es gibt wahrhaftig bessere Küssobjekte – so wie ich mir momentan Fotoapparate dafür auserkoren habe.
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danke für den tipp liebe clara, werde dort vorbei schauen…
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Hier ist der Link zum Blog
https://thorsgeheimestagebuch.wordpress.com/
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super Peter! Die vielen Karten sind auch manchmal ein großes Ärgernis. Die Geldbeutel werden immer größer – nur wegen der Karten!. Liebe Grüße, Sigrid
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genau – die dicken geldbeutel, in denen kaum noch scheine und münzen sind. es gibt allerdings auch gegenden, in denen du mit solchen zahlungsmitteln ohnehin nichts mehr anfangen kannst. in stockholm beispielsweise gehts nur noch mit digitalgeld. meine bäckerkarte hätte da allerdings auch nicht funtioniert…
beste grüße von peter
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