Kunst als Therapeutikum: Wiener Kunstraum zeigt Heinz Derka Retrospektive

Heinz Derka, BronzeskulpturKunstinteressierte Reisende, die in der zweiten Aprilhälfte zufällig oder mit Absicht nach Wien fahren wollen, können sich auf eine spannende Begegnung mit dem vielseitigen Werk des Multikünstlers Heinz Derka freuen. Ort des künstlerischen Rendezvous ist der Kunstraum in den Ringstrassen Galerien, wo in einer künstlerischen Retrospektive so ungewöhnliche Skulpturen wie „Das Rätsel“ zu sehen sein werden.

Der Fotokünstler als technischer Visionär

Kunst ist Therapeutikum gegen Frust und Stress, Spenderin von Trost und Freude, Wegweiserin zu neuen Welten.“ Diese Aussage steht als allgemeingültiges Motto über dem künstlerischen Schaffens von Heinz Derka, Jahrgang 1935, der übrigens nicht nur Künstler auf zahlreichen Pfaden, sondern auch Augenarzt ist. Letzteres könnte durchaus die Verbindung zum speziellen fotografischen Schaffen Derkas sein, der seit Ewigkeiten immer eine analoge Kamera als ständige Begleiterin dabei hat. Mit selbiger hat er schon lange vor der digitalen Revolution durch mehrfache Spiegelungen von ein und demselben Motiv kaleidoskopartige Fotocollagen geschaffen, die wie eine analoge Vorschau für die heute möglichen digitalen Bildbearbeitungen wirken. Damit wurde Derka quasi ganz nebenbei und eventuell sogar ungewollt zum technischen Visionär.

Heinz Derka, Fotografie

Maler, Dichter und Skulpturenmacher

Derka ist aber auch als Maler aktiv (welcher Künstler wäre das nicht) und zeigt vom kleinsten Bild bis zum Monumentalgemälde alle Formate, die sich kreativ pinseln lassen. Besonders zu Miniaturen in Zahlscheingröße verfasst er passende Gedichte, sodass Wort und Bild – wie in einem Guss entstanden – die beiden Seiten derselben Medaille bilden. Damit wird der Multikünstler ganz nebenbei auch noch Dichter. Doch das ist lange noch nicht alles, denn auch Skulpturen gehören zu seinem umfassenden Werk. Seine dreidimensionalen Schöpfungen entstehen aus Resten technischer Artikel, aus Ton, Holz, Papier. Die so entstandenen Objekte wecken – gewollt oder zufällig – diverse Assoziationen. Beim Betrachten der Tonplastik „Sahara Sortie“ kommen einem Reisenden schnell Bilder von versunkenen Wüstenstädten in den Sinn oder aber auch Gedanken an die letzte Unterkunft vor dem großen Sandmeer. Passende dazu der kleine Aphorismus des Künstlers:

Wenn einer alles hat bezwungen, die größte Wüste hat durchdrungen, dann freudig denkt: „Es ist geschafft!“, wird er meist schnell dahingerafft.“

Heinz Derka, Tonplastik

Vernissage der Heinz Derka Ausstellung ist am 16. April 2018. Letzter Tag dieser Retrospektive ist Montag der 30. April.

© alle Bilder Heinz Derka.

1, Das Rätsel, Bronzeguss nach einer Tonplastik

2. Zaunschatten, Vierfachkombination eines Analogfotos

3. Sahara Sortie, Ton gebrannt

 

 

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