Das Stadtmuseum der sächsischen Porzellanstadt Meißen präsentiert z. Zt. eine Sonderausstellung zum Thema „Kinder in Fahrt: Mit 100 Kinderwagen durch die Geschichte“. Die spannende Schau zeigt, wie sehr sich dieses inzwischen alltägliche Transportmittel für die Kleinsten im Laufe von 160 Jahren gewandelt hat. Die Ausstellung, in der auch dieses Schubkarrenmodell zu sehen ist, kann noch bis zum 25. Februar besucht werden…
Das Zeitalter moderner Kinderwagen…
…beginnt in den 1850er Jahren. Damals ließen sich fast zeitgleich ein britischer und ein deutscher Tüftler ihre aufsehenerregenden Innovationen patentieren. Diese Entwicklungen waren übrigens keine Zufälle, sondern entstanden im Zusammenhang mit einem sich verändernden Verhältnis der Erwachsenen zu den Kindern. Kinder wurden mehr und mehr als eigenständige Persönlichkeiten mit eigenen Rechten wahrgenommen und allmählich entstanden diese besonderen innigen Beziehungen der Eltern zu ihren Kindern, die heute so alltäglich erscheinen. Der Wunsch, dass es den Kleinsten möglichst gut gehen sollte, wurde immer stärker und daher entstand auch der Bedarf nach möglichst angenehmen Transportmöglichkeiten wie dieser niederländische Sitzkinderwagen von 1880. Da im Zuge der industriellen Revolution auch bald die Massenproduktion von Kinderwagen üblich wurde, konnten immer mehr Eltern ihre Sprösslinge auf diese komfortable Weise durch die Gegend schaukeln.
Die Designer der Kinderwagen…
…fanden die Vorbilder für ihre Entwürfe übrigens immer in der sie umgebenen aktuellen Welt. So waren die ersten Kinderwagen noch ziemlich klobige hölzerne Vehikel, die an Schubkarren oder verkleinerte Leiterwagen erinnerten. Die Gegenbewegung gipfelte in den Versuchen möglichst filigrane Exemplare zu bauen wie diesen deutschen Sitzkinderwagen aus dem Jahre 1860. Während sich seit den Zwanzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts auch bei Kinderwagen der Einfluss des Bauhausdesign zeigt, rollten In den Fünfzigern und frühen Sechzigern Kinderwagen im Autolook durch die Lande.
Die Chinesen haben offenbar ein sehr praktisches Verhältnis zum Kinderwagen, der ja nur eine eher kurze Zeit als solcher verwendet werden kann. Daher bevorzugen sie eine Bauweise die es ermöglicht, den Kinderwagen auch als Transportmittel für Gemüse oder Holz zu verwenden.
Alle Fotos peter bachstein
Eine Ausstellung, die mich reizen könnte – leider zu weit weg. Der deutsche Kinderwagen aus den 50er/60er Jahren entspricht etwa dem, in dem meine Mutter mich durch die Gegend gekarrt hat (Ende der 40er).
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ah, das muss das vorläufermodell gewesen sein, in dem ich übrigens 49/50 ebenfalls durch die gegend geschoben wurde. in dem hier abgebildeten lag mein bruder ende der 50er. wir haben in unserer kleinen sammlung übrigens einen von 1929…
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Ja, ich glaube, UNSERE Kutschen hatten noch nicht diese windschlüpferigen Kotflügel aus Aluminium. 🙂
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