„Im Jahre 1512 fand in Stralsund an sechs Tagen der erste Weihnachtsmarkt statt. Das ist dokumentiert. Nur der im niedersächsischen Braunschweig ist noch um sieben Jahre älter“, erklärt Gunnar Möller, seines Zeichens Denkmalpfleger der alten Hansestadt. Damit ist der Stralsunder Weihnachtsmarkt der zweitälteste in ganz Norddeutschland.
Weihnachtsmarkt im Gewölbekeller
Diese über 500-jährige Weihnachtsmarkt-Geschichte der Hansestadt ist bis heute lebendig. Bestes Beispiel dafür ist der Künstler- und Händler-Markt im berühmten, gotischen Rathauskeller aus dem 14. Jahrhundert. Er zählt zu den größten Gewölbekellern im Ostseeraum. „Früher nannte man das Rathaus auch Kophus, Kaufhaus. Im Obergeschoss war die Stadtverwaltung. Und darunter gab es die Händler und Gastronomen“, so Möller, der alles sichtet, was er in Archiven über die Weihnachtsmärkte in Norddeutschland, speziell über die in Vorpommern, finden kann.
Der geschichtsträchtige Markt im Gewölbekeller ist in der Adventszeit ein Besucher-Magnet. Künstler, Kunsthandwerker und Händler haben hier ihre stimmungsvollen Stände und offerieren fantasievolle, kreative, niveauvolle Geschenkideen. Zu den Attraktionen des Marktes zählen auch ein abwechslungsreiches Live-Musikprogramm, Sprechstunden beim Weihnachtsmann, die Wollfee und eine Märchenoma. Doch „die große Weihnachtsmarkt-Tradition zeigt sich auch auf dem Alten und dem Neuen Markt der Stadt“ sagt Möller. „Auf dem Alten Markt bauen seit alters her die Händler ihre Stände auf – mit Spielsachen, Süßigkeiten, während der Neue Markt immer der Ort war, wo die Schausteller ihre leuchtenden Vergnügungs- und Erlebnis-Attraktionen hatten“, so der Denkmalpfleger.
Eisbahn und Eisstockschießen auf dem Alten Markt
Somit bietet die prachtvolle Stralsunder Altstadt, die mit dem UNESCO-Welterbe-Siegel ausgezeichnet wurde, den Besuchern in der Adventszeit gleich drei sich wunderbar ergänzende Weihnachtsmärkte. Und deren Attraktionen werden immer beliebter. Auf dem Alten Markt zählen dazu auch die 450 Quadratmeter große Eisbahn, die bis zum 7. Januar 2018 geöffnet ist. Daneben gibt es für die Freunde des Eisstockschießens eine eigene Bahn. Illuminiert wird alles zusätzlich von einem sechs Meter hohen Weihnachtsstern, zusammen mit dem prächtigen Rahthaus ein perfektes Fotomotiv bildet.
Stralsund als Trendsetter
Bezogen auf Weihnachtsbräuche und -traditionen scheint die Hansestadt an der Ostsee schon immer ein Trendsetter gewesen zu sein. So hat Möller in Stralsunder Zeitungen aus dem Jahre 1845 bereits „Annoncen gefunden mit Angeboten wie ‚Glaskugeln zum Aufputzen der Weihnachtsbäume‘. Dabei muss man bedenken, dass Weihnachtsbäume und Weihnachtsschmuck erst Ende des 19. Anfang des 20. Jahrhunderts in Deutschland so richtig populär wurden.“
Geöffnet sind die drei Stralsunder Weihnachtsmärkte vom 28. November bis 22. Dezember 2017. Die Eisbahn und die Gastronomie auf dem Alten Markt bleiben sogar bis zum 7. Januar 2018 geöffnet. Und hier gibt’s alle weitern Infos zu den Weihnachtsmärkten in der Hansestadt Stralsund…
Fotos: Die Stände im riesigen Gewölbekeller des Rathauses
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Wenns nur nicht so weit weg wäre! Vom Bayern. Ich hab ja noch nicht mal Nürnberg geschafft! 🙋
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weil du gerade nürnberg erwähnst: ich besuche die stadt aus beruflichen gründen mehrmals im jahr.doch bis auf ein einziges mal in grauer vorzeit habe ich es ansonsten nicht mehr geschafft, den dortigen christkindlesmarkt zu besuchen…
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