Liverpool in der Weihnachtszeit ohne Coca-Cola-Truck? Why not…

Coca Cola TruckEine erstaunliche Meldung flatterte gerade über den Monitor und hat den Großstadtwanderer aus dem feiertäglichen Halbschlaf gerissen. Da wollen doch Kommunalpolitiker in Liverpool den Coca-Cola-Truck während des Weihnachtsrummels nicht mehr durch die britische Hafenstadt kurven lassen. Eine Überraschung, ja gar ein Sakrileg, wo doch der Weihnachtsmann in der aktuell bekannten Version seit 1931 ein Coca-Cola-Markenbotschafter ist…

Hier die Meldung in leicht gekürzter Version

Die Liberal-Demokratische Partei in Liverpool will den jährlichen Besuch des weltweit bekannten Coca-Cola-Trucks zur Weihnachtszeit verbieten lassen. Als Grund nennen die Politiker die steigende Zahl an übergewichtigen Menschen in der britischen Großstadt. Die Diskussion über ein mögliches Verbot des Massen-Events hat vor allem massive Kritik in Sozialen Medien bewirkt.

Zu viele Menschen übergewichtig

In einem Brief an die Geschäftsleitung von Liverpool One schreibt Liberaldemokrat Richard Kemp: „Der Besuch von Coca-Cola sollte nicht stattfinden. Sie müssen sich nur umschauen und werden sehen, dass sich Liverpool in einer Epidemie der Fettleibigkeit befindet – 30 Prozent unserer Elfjährigen sind übergewichtig, fünf Prozent klinisch. Bis zu 60 Prozent unserer Erwachsenen sind übergewichtig. Wir müssen die Initiative ergreifen, denn die Konsequenzen sind alarmierend.“ Es sei deshalb nicht richtig, ein Produkt zu begrüßen, dass durch und durch ungesund ist.

Coca-Cola sieht positives Feedback

Eine Stellungnahme von Coca-Cola ließ nicht lange auf sich warten: „Der Coca-Cola-Weihnachtstruck bringt einen Moment der Freude für jeden in der Vorweihnachtszeit und wir haben bei jedem unserer Besuche immer ein positives Feedback von vielen Menschen aus Liverpool erhalten. Die Tour befindet sich nun in ihrem siebten Jahr und jedes Jahr erhalten wir hunderte Anfragen, die Stadt zu besuchen. Das berücksichtigen wir bei der Planung der Route, die eine gute geografische Abdeckung hat. Die Menschen werden die Möglichkeit haben, sich den Truck aus der Nähe anzuschauen, Fotos zu machen und eine kleine 150-Milliliter-Dose Cola zu trinken – auch unsere Diät-Versionen wie Coca-Cola-Zero.“

Damit ist die Meldung zu Ende…

…und der Großstadtwanderer möchte darauf hinweisen, dass dieses Zero-Produkt vom Gesundheitsversprechen so weit entfernt ist wie die Erde vom Mond – mindestens. Außerdem fragt sich, ob die Liverpooler Kommunalpolitiker damit den Einstieg in eine Zukunft ohne Cola einläuten wollen. Er hätte dagegen nichts einzuwenden und würde die Stadt am Mersey River trotzdem wieder mal gern besuchen, bittet aber darum, den Weihnachtsmann nicht gleich mit zu entsorgen. Dieser kommt zwar heutzutage überwiegend im Coca-Cola-Outfit daher, ist aber keineswegs ein Produkt der Blubberwasserfirma, sondern hat sich aus den Mythen und Sagen skandinavischer Länder in Verbindung mit dem Nikolaus entwickelt. Mit dem US-amerikanischen Zeichner Haddon Sundblom war es übrigens auch ein Spross aus einer skandinavischen Einwandererfamilie, der im Auftrag von Coca Cola zwischen 1931 und 1965 zahllose Weihnachtsmänner malte und damit unser Bild vom berühmten Geschenkebringer bis heute prägt. Selbiger stapft immer noch gegen Ende des Jahres durch manchen Kindertraum und wird auch ganz ohne Coca Cola und dem entsprechenden Truck den Weg in die festlich geschmückten Stuben weiterhin finden…

Foto: Rike/pixelio.de

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7 Gedanken zu “Liverpool in der Weihnachtszeit ohne Coca-Cola-Truck? Why not…

  1. Mir wäre es auch lieber, nicht nur für unsere Kinder, wenn sich Weihnachten durch andere Symbole oder Figuren repräsentiert sähe. – Besonders übergewichtige Leute scheinen liebend gern Cola zu trinken.

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        • also mein blogfoto ist vor vier jahren entstanden und ich hab seit zwei wochen die 68 erreicht. trotz der zehn enkelkinder sind wir jedoch bislang nicht im traditionellen opa-und-oma-modus angelangt. unterwegs sein hält fit…

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          • Das hört sich ja alles ziemlich gut an – 10 müssten es bei mir nicht sein, die Hälfte würden reichen. Aber der Sohn hat keine Kinder und von der Tochter gibt es nur zwei, die ich auch noch sehr selten sehe, weil sie weit weg wohnen und in der einen Berlinferienwoche verschiedene Leute besuchen müssen oder wollen.

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