Reisen macht verdammt viel Spaß. Man kann dabei die tollsten Sachen erleben – manchmal allerdings auch das böse Erwachen, wenn beispielsweise Giro-, Kredit- oder Krankenkassenkarten plötzlich weg sind. Dann heißt es schnell handeln und die Dinger sperren lassen. Dafür gibt’s den Sperr-Notruf…
Girokarte weg – Bankkonto leer
Heute ist es ganz normal, ständig einen dicken Stapel digitalen Karten dabei zu haben. Sie sind zu unseren ständigen Begleitern geworden und es werden offenbar immer mehr, sodass sie bald das Format eines kompletten Skatblattes erreicht haben dürften. Manche sind überflüssig, andere aber ohne Zweifel hilfreich – beispielsweise auf Reisen. Da ist es durchaus praktisch, eine Kreditkarte zu nutzen um nicht einen Sack voll Bargeld durch die Gegend schleppen zu müssen.
Allerdings können sowohl Sack wie Karte unterwegs verloren gehen – durch Schusseligkeit, Diebstahl oder einer Mischung aus beiden. Betrifft es den Geldsack, geht nur dessen Inhalt flöten – bei Giro- oder Kreditkarte wiegt der Verlust schwerer. Im schlimmsten Fall kann damit jemand nicht nur das ganze Konto leer räumen, sondern dieses weit in die roten Zahlen hinein befördern. Also ist, wenn die digitalen Dinger mal weg sind, schnelles Handeln angesagt.
Schnelles Handeln per Sperr-Notruf
Nun könnte man bei der eigenen Bank anrufen oder der jeweiligen Kartengesellschaft um eine Sperrung zu veranlassen. Oft ist aber nicht nur eine Karte verschwunden, sondern das gesamte Sortiment. Da kann die Einzelsperrung zu einem heftigen Telefonmarathon werden und oft hat man trotz Smartphone nicht immer die relevanten Nummern parat. Ist ansich auch nicht nötig, denn es reicht, den Sperr-Notruf 116 116 anzurufen. Über diesen weltweit ersten zentralen Notruf für solche Fälle sind praktisch alle relevanten Karten sperrbar – auch aus dem Ausland. Da muss dann allerdings 049 bzw. +49 vorgewählt werden – in den meisten Fällen jedenfalls, denn es gibt Ausnahmen. Aus den USA muss beispielsweise 01149 vorgewählt werden. Darüber hinaus ist der Notruf aus dem Ausland auch unter +49 (0) 30 4050 4050 erreichbar.
Für die Sperrung von girocards und Kreditkarten sind die Kartendaten nötig. Daher ist es sinnvoll, die IBAN bzw. Kartennummern zu notieren und an einem sicheren Ort aufzubewahren. Die PIN hingegen sollte nicht vermerkt, sondern möglichst auswendig gelernt werden. Nachdem die Zahlungskarten gesperrt wurden, empfiehlt es sich, bei Diebstahl auch Anzeige bei der Polizei zu erstatten. Übrigens können neben den Zahlungskarten über den Sperr-Notruf auch viele andere Medien wie etwa Mobilfunkkarten, Online-Banking oder die elektronische Identitätsfunktion des neuen Personalausweises gesperrt werden.
Der Sperr-Notruf 116 116 ist bei Aurufen aus Deutschland kostenfrei. Gebühren für Anrufe aus dem Ausland sind abhängig vom ausländischen Anbieter bzw. Netzbetreiber.
Sperr-Notruf rund um die Uhr
Hinter dem Sperr-Notruf 116 116 steht – nach typisch deutschem Modus – ein eingetragener Verein (e.V.). Dieser wurde 2002 gegründet und erhielt 2004 das Nutzungsrecht an der Kurzrufnummer 116 116 von der Bundesnetzagentur. Bei Verlust verschiedener elektronischer Medien – wie Bankkunden-, Maestro- und Kreditkarten, Handys, Kranken-kassenkarten, Mitarbeiterausweise oder Kundenkarten – können Verbraucher diese über den Sperr-Notruf 116 116 sperren lassen. Seit 2005 ist die Sperrvermittlung 116 116 unterbrechungsfrei tätig. Jährlich werden inzwischen rund 1,4 Millionen Sperrweiterleitungen veranlasst.
Der Verein hat es sich zum Ziel gesetzt, die Sicherheit elektronischer Berechtigungen zu fördern. Dazu sollen möglichst viele Herausgeber für die Teilnahme am Sperr-Notruf gewonnen werden. So haben Verbraucher im Notfall eine zentrale, innerhalb Deutschlands gebührenfreie Nummer, um diverse elektronische Medien rund um die Uhr in einem Schritt sperren zu lassen.
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