Das 800-jährige Städtchen Murten im Kanton Freiburg hat einiges zu bieten – beispielsweise einen fast vollständig erhaltenen mittelalterlichen Stadtkern. Das Einmalige dieses Ortes kommt jedoch als süße Verführung aus den Backstuben der Murtener Bäcker und trägt den kryptischen Namen „Nidelkuchen“…
Rahmkuchen mit fünf Schichten
Die Besonderheit des Nidelkuchens besteht darin, dass nicht weniger als fünf Lagen Rahm auf einen leichten Hefeteig geschichtet werden. Die ersten drei Schichten sind sowohl säuerlich wie süß und werden zugegeben während der Hefeboden bereits im Ofen ist. Die durch die Zugabe von Zucker entstehende Karamellschicht wird wieder weich, sobald die letzten zwei Schichten Doppelrahm – nach dem Backen – oben drauf gepackt werden. Auf diese Weise entsteht als Decke eine süße cremige Schicht. Es gibt übrigens noch zahlreiche weitere Varianten des Nidelkuchens – z. B. eine mit nur einer Schicht Rahm.
Apéretif und Dessert
Ein solches Stückchen Nidelkuchen würde in deutschen Landen in erster Linie zum nachmittäglichen Kaffee gegessen werden. In Murten jedoch – an der Grenze zwischen deutschsprachiger und französischsprachiger Schweiz – ist der Nidelkuchen sowohl als Dessert wie auch als Apéretif bekannt. In letzterem Fall wird dazu meistens ein Traminer getrunken. Es soll übrigens Leute geben, die während eines Mittagsmals beide Varianten dieses Rahmkuchens wählen – quasi als süße Umrahmung der deftigen Gänge.
Spaziergang und sportliche Aktivitäten
Nach einem derartig üppigen Auftanken der Kalorienspeicher kann ein bisschen Bewegung keineswegs verkehrt sein – beispielsweise in Form eines Spazierganges über die fast vollständig erhaltene, begehbare Ringmauer. Die hält allerdings keine Eindringlinge mehr fern, sondern öffnet den Besuchern einen prächtigen Blick über das Schloss aus dem 13. Jahrhundert, die malerischen Altstadtdächer und den nahen, von Weinbergen umgebenen Murtensee. Für Alle, die vor dem nächsten Nidelkuchen Marathon jedoch noch ein paar Kalorien mehr abbauen wollen, bietet es sich an auf den Drahtesel zu steigen oder die Inliner anzuschnallen. Entsprechende Pisten und Routen sind vorhanden und führen u. a. bis in die 2000jährige Stadt Avenches, in der die alten Römer sogar ein Amphitheater hinterlassen haben.
Und wer noch mehr über Murten und Umgebung wissen will, findet hier die entsprechenden Infos...
Foto: c) fribourgregion.ch
Die Schweizer können wirklich gut backen und kochen, das schätze ich auch sehr. Danke fürs Mitnehmen auf deinen Ausflug
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stimmt, die schweiz ist ein kulinarisches paradies – vor allem auch auf der süßen schiene…
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