Mal wieder unterwegs im Intercity-Schaukelzug

Es ist immer wieder ein „besonderes Fahrerlebnis“, mit einem der neuen doppelstöckigen Intercity Züge der Deutschen Bahn durch die Lande zu reisen. Auf den ersten Blick haben sie Ähnlichkeit mit Regional- oder Metronomzügen – nur anders gefärbt. Während der Fahrt aber offenbaren die innovativen Vehikel aus dem Hause Bombardier mit diesem typischen Wackel- und Schaukelmodus ihre ganz eigene Qualität.

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Seemannsgang von Vorteil

Diesmal war der Großstadtwanderer von Hannover nach Leipzig unterwegs und der doppelstöckige IC hüpfte zumindest nicht von den Gleisen. Sein häufig einsetzender Schaukelmodus hätte jedoch das vorherige Erlernen des Seemannsganges erforderlich gemacht und beim Sitzen auf dem Klo wäre Anschnallen keine schlechte Idee gewesen. Gab bloß noch keine entsprechenden Gurte – doch die können ja noch nachgerüstet werden. Nachbessern ist übrigens auch ein Spezifikum dieser Züge, von denen einige vor etwa einem Jahr schon kurz nach dem Start wieder in die Werkstatt mussten.

Sogar Regale für Gepäck

Immerhin haben Bombardier und Deutsche Bahn daran gedacht, dass Reisende auch mal Gepäck mitnehmen und daher in Abgrenzung zu den Regionalzügen ein paar Regale eingebaut. Aber auch sie unterliegen natürlich dem Wackel- und Schaukelmodus, was für dem kleinen einsamen Rucksack eine geradezu traumatische Erfahrung war. Sogar Garderobenhaken gehören zur unerwarteten Ausstattung – doch die Mütze konnte sich dort nicht lange halten und so setzte der Großstadtwanderer sie wieder auf – zumal es ohnehin etwas kühl in der Bude war.

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Heftiger Wackler

Trotzdem ganz nett mit diesen neuen IC Zügen zu reisen und der Großstadtwanderer bevorzugt dabei das obere Stockwerk weil er da so schön aus dem Fenster gucken kann. Die Landschaft fliegt und man wird allmählich ins Reich der Träume geschaukelt. Damit hatte der Großstadtwanderer auch auf dieser Fahrt gerechnet und es klappte zunächst auch wie gewohnt. Doch dann wurde er heftig geweckt, wäre fast aus dem Sitz geschleudert worden und hatte kurz die Befürchtung, der Zug sei entgleist. Doch es war nur ein etwas heftiger Wackler, der dem besonderen Erlebnis einer Fahrt mit dem neuen Doppelstock IC das noch fehlende, aber unverzichtbare I-Tüpfelchen aufsetzte.

Der ewig genusssüchtige Großstadtwanderer wird bestimmt wieder kommen um sich ab und zu ein „besonderes Fahrerlebnis“ dieser Art zu genehmigen. Man gönnt sich ja sonst nix…

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9 Gedanken zu “Mal wieder unterwegs im Intercity-Schaukelzug

  1. Ich habe dienstlich ab und zu das „Vergnügen“ mit dieser Form des IC. Was mich mehr stört, da ich da ja immer ein etwas größeres Gepäckstück dabei habe und auch selber „von Format“ bin…. es ist mir zu eng. Die Sitze, selbst an Tischen gibt es nicht wirklich Beinfreiheit und dann die ständigen Treppen. Auch ich sitze gerne oben aber da ist es noch ne Spur enger, so mein Gefühl.

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  2. Den sollte ich wohl mal probieren? Allerdings fahren wir selten Zug. Das letzte Mal waren wir dort im November, aber ganz fix mit dem ICE zum Superpreis ab Dortmund u. zurück. In etwas mehr als 3 Stunden ankommen und den ganzen Tag noch Zeit haben, ist der Schaukelei vorzuziehen! Es sei denn man hat ganz viel Zeit. Liebe Grüße! Sigrid

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    • nun, ich bin schon immer und oft mit zügen unterwegs, weil ich aufgrund meiner lebenslangen sehbehinderung nicht auto fahren kann. ich mag aber auch das reisen mit der bahn und ich mag bahnhöfe. im laufe eines intensiven reiselebens hab ich alle möglichen züge schätzen aber auch verfluchen gelernt – doch ich steige immer wieder ein. ja – und vielen dank fürs folgen.
      beste grüße
      peter

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      • Sehr gerne Peter.
        Übrigens finde ich Zug fahren auch toll, aber zu zweit lohnt es sich oft nicht, wenn man eh ein Auto hat.
        Zugegeben es ist auch oft Bequemlichkeit, aber viel häufiger eine Preisfrage.
        Mit einer SehBehinderung allerdings hast du die Option AUTO nicht. Insofern spielt der Preis dann auch keine Rolle 😊

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        • auch zu zweit nehmen wir die bahn, denn meine gefährtin ist ebenfalls sehbehindert. allerdings halten sich die kosten im rahmen. so zahlen wir aufgrund unseres behindertengrades in regionalzügen gar nichts. im ice ist das allerdings schon etwas teurer obwohl wir eine bahncard 50 haben. allerdings sind wir im schlepptau unserer fünf patchwork kinder auch manchmal per auto unterwegs oder auch auf einem motorrad mit seitenwagen. macht auch alles viel spaß…

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