Rund 25 Jahre seines Lebens verschläft der Mensch – doch die Schlafqualität sinkt etwa durch Schichtarbeit, elektrisches Licht, einen hektischen Alltag und dauerndem Medienkonsum. Wissenschaftler versuchen herauszufinden, was den Schlaf beeinflusst, ob unsere Vorfahren besser schliefen und ob es den gesunden Schlaf heute überhaupt noch geben kann. Diesen Fragen geht auch die Dokumentation „Der Mythos vom gesunden Schlaf“ von Friedemann Hottenbacher nach, die am Donnerstag, 24. März, 20.15 Uhr als Erstausstrahlung auf 3sat zu sehen sein wird.
In der Sendung wird auch über eine Studie berichtet, die der Schlafforscher Jerome Siegel von der University of California in Los Angeles mit seinem Team über das Schlafverhalten bei Naturvölkern durchführte. Die Ergebnisse lassen den Schluss zu, dass der ideale, der sogenannte „Paläo-Schlaf“ ein Mythos ist. Naturvölker schlafen im Schnitt nur sechseinhalb Stunden und gönnen sich kaum ein Nickerchen am Tage. Doch einen bedeutenden Unterschied soll es geben: Die untersuchten Naturvölker – die Hadza Tansanias, die San aus Namibia und die Tsimane Boliviens – kennen keine Schlafstörungen. Die Wissenschaftler stellten „trotz unterschiedlicher Genetik, Geschichte und Umgebung“ bei allen drei Gruppen eine überraschend ähnliche Schlaforganisation fest. Das deute darauf hin, so Siegel, „dass es sich dabei um ein typisch menschliches Schlaf-Muster handelt, das wahrscheinlich auch charakteristisch für den vormodernen Homo sapiens war“.
Im Rahmen von „Wissenschaft am Donnerstag“ diskutiert Gert Scobel im Anschluss an die Dokumentation ab 21.00 Uhr mit seinen Gästen über bewusstes Träumen. Hier die Liste der Teilnehmer:
Tamara Fischmann, Psychologische Psychotherapeutin und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Sigmund Freud Institut Frankfurt,
Brigitte Holzinger, Psychotherapeutin für Gestalttherapie, Institut für Bewusstseins- und Traumforschung, Wien,
sowie Michael Schredl Diplom-Psychologe, wissenschaftlicher Leiter des Schlaflabors des Zentralinstituts für seelische Gesundheit, Mannheim